Studie: Weniger Smartphone, mehr Wohlbefinden

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Dirk de Pol, aktualisiert am 22. August 2022, Lesezeit: 3 Minuten

Die Smartphone-Nutzung wird mit einer Reihe negativer Folgen in Zusammenhang gebracht, die von Rückenschmerzen, Nackenschmerzen bis hin zu Suchtverhalten reicht.

Wie viel Smartphone-Nutzung ist gut für uns?

Im Durchschnitt verbringen wir mehr als drei Stunden pro Tag vor dem Bildschirm unseres Smartphones. Es liegt der Verdacht nahe, dass all dies nicht gut für uns ist. Verschiedene Studien haben in der Vergangenheit gezeigt, dass die Smartphone-Nutzung mit Problemen wie zum Beispiel geringerer körperlicher Aktivität, Fettleibigkeit, Nackenschmerzen, Leistungseinbußen und suchtartigem Verhalten in Verbindung gebracht wird.

Psychologen des Forschungs- und Behandlungszentrums für seelische Gesundheit der Ruhr-Universität Bochum (RUB) rekrutierten für ihre aktuelle Studie 619 Personen und teilten sie nach dem Zufallsprinzip in drei Gruppen ein. 200 Teilnehmerinnen und Teilnehmer legten ihr Smartphone eine Woche lang komplett beiseite. 226 Personen reduzierten die Zeit, in der sie das Gerät nutzten, um eine Stunde pro Tag. 193 Personen änderten nichts an ihrem Verhalten.

Körperliche Aktivität, Zigaretten, Angstzustände, Depressionen

Die Forscher befragten alle Teilnehmer über ihre Lebensgewohnheiten und ihr Wohlbefinden unmittelbar nach der Intervention, einen Monat und vier Monate später.

Wie viel haben sie sich körperlich betätigt? Wie viele Zigaretten rauchten sie pro Tag? Wie zufrieden mit ihrem Leben fühlten sie sich? Zeigten sie Anzeichen von Angst oder Depression?

Die Forscher stellten fest, dass sowohl der vollständige Verzicht auf das Smartphone als auch die Reduzierung der täglichen Nutzung um eine Stunde positive Auswirkungen auf den Lebensstil und das Wohlbefinden der Teilnehmer hat.

In der Gruppe, die die Nutzung reduzierte, hielten diese Effekte sogar länger an und waren damit stabiler als in der Abstinenzgruppe.

Ganz ohne Handy ist nicht notwendig

Die einwöchige Intervention veränderte die Nutzungsgewohnheiten der Teilnehmerinnen und Teilnehmer nachhaltig: Auch vier Monate nach Ende des Experiments nutzten die Mitglieder der Abstinenzgruppe ihr Smartphone im Schnitt 38 Minuten weniger pro Tag als zuvor.

Die Gruppe, die während des Experiments eine Stunde weniger pro Tag mit dem Smartphone verbracht hatte, nutzte es nach vier Monaten sogar 45 Minuten weniger pro Tag als zuvor. Gleichzeitig nahmen die Lebenszufriedenheit und die Zeit, die mit körperlicher Aktivität verbracht wurde, zu. Depressions- und Angstsymptome sowie der Nikotinkonsum gingen zurück.

Quellen

Der Beitrag beschäftigt sich mit einem medizinischen Thema, einem Gesundheitsthema oder einem oder mehreren Krankheitsbildern. Dieser Artikel dient nicht der Selbst-Diagnose und ersetzt auch keine Diagnose durch einen Arzt oder Facharzt. Bitte lesen und beachten Sie hier auch den Hinweis zu Gesundheitsthemen!

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