Hypomanie als eine Art Stimmungsstörung ist etwas weniger schwerwiegend als Manie, aber keinesfalls zu unterschätzen.
- Hypomanie-Episoden können das erste Symptom vieler psychischer Störungen sein.
Menschen, die von dieser Krankheit betroffen sind, sind sich ihrer Krankheit möglicherweise nicht bewusst, so dass häufig auch die Hilfe von Familie, Verwandten oder Bekannten nötig ist. Was sind die Symptome dieser Störung und wie kann man damit umgehen?
ÜBERSICHT
Was ist Hypomanie?
Hypomanie kann als eine leichtere Form einer Manie betrachtet werden. Diese sind als Episoden hoher Stimmung bekannt. Es wird von Hypomanie gesprochen, wenn die Symptome etwa vier Tage anhalten. Hypomanie kann sehr oft das erste Symptom, dassnauf den Beginn einer bipolaren Störung hindeutet.
Was sind die Ursachen für eine Hypomanie?
Es ist nicht vollständig bekannt, was Hypomanie-Episoden verursacht. Einige gehen davon aus, dass eine Einflussgröße Veränderungen sind, an denen bestimmte Neurotransmitter im noradrenergen und dopaminergen System beteiligt sind. Dies kann als Ergebnis der Einnahme von Arzneimitteln geschehen, die diese Systeme beeinflussen (z. B. Neuroleptika, Psychopharmaka und Glukokortikoide).
Wissenschaftler glauben auch, dass Hypomanie vererbt werden kann. Wenn es also Fälle von Stimmungsstörungen innerhalb der Familie gegeben hat, lässt sich vermuten, dass auch für andere Familienmitglieder ein gewisses Risiko für die Störung besteht.
Die Entwicklung von Hypomanie kann auch durch Verletzungen und Krankheiten wie Aids, Lupus, Schilddrüsenerkrankungen, einen Hirntumor, Multiple Sklerose oder den übermäßiger Gebrauch von psychoaktiven Substanzen begünstigt werden.
Das Risiko an einer Hypomanie zu erkranken wird auch durch ein erlebtes Trauma erhöht, etwa den Tod eines nahen Familienmitgliedes, einen Autounfall, Vergewaltigung und sogar durch den Verlust des Arbeitsplatzes.
Was sind die Symptome einer Hypomanie?
Die Symptome bei Manie und Hypomanie sind gleich, sie unterscheiden sich nur in der jeweiligen Schwere. Bei Hypomanie sind sie etwas milder ausgeprägt.
Hypomanie äußert sich vor allem in einer plötzlichen Stimmungsverbesserung, erhöhter Gesprächigkeit und rasenden Gedanken. Menschen, die eine manische Episode erleben, sind aufgeregt, brauchen sehr wenig Schlaf und neigen zu Wutausbrüchen.
Ein an Hypomanie erkrankter Mensch macht viele Dinge gleichzeitig, ist schnell abgelenkt. Darüber hinaus ist sie äußerst sozial aktiv. Die Symptome einer Hypomanie sind normalerweise ehr leicht und beeinträchtigen das tägliche Funktionieren nicht zwingend.
Patientinnen und Patienten sind in der Lage, ihre täglichen Haushalts- und Arbeitsaufgaben zu erledigen und ihr geringerer Schlafbedarf und ihre überschüssige Energie beeinträchtigen ihr tägliches Leben nicht.
Aus diesem Grund kann Hypomanie so gefährlich sein – Patienten, die mit ihrem Wohlbefinden zufrieden sind, bemerken möglicherweise nicht, dass etwas mit ihnen nicht stimmt.
Diagnose und Behandlung von Hypomanie
Es ist schwierig, Hypomanie allein an den Symptomen zu erkennen. Jeder Mensch fühlt sich mal besser und mal schlechter. Es gibt Tage, an denen wir viel Energie haben und sprichwörtlich Berge versetzen können. Wir erledigen dann viele Aufgaben, genießen körperliche Aktivität und wachen erfrischt auf.
In anderen Fällen stehen wir kraftlos auf und möchten sofort wieder ins Bett gehen.
Gegenstände fallen uns aus den Händen, wir sind abgelenkt und es fällt uns schwer, unsere täglichen Aufgaben zu erfüllen. Dies ist die natürliche Abfolge von Dingen, daher reicht es bei der Diagnose von Hypomanie nicht aus, nur die Symptome zu beobachten.
Eine psychiatrische Untersuchung ist erforderlich. Es ist wichtig, dass der Arzt nicht nur mit dem Patienten spricht, sondern auch mit Verwandten und gegeben falls mit Menschen aus seinem sozialen Umfeld, die die Beobachtungen teilen. Auf dieser Basis kann der Psychiater eine Hypomanie diagnostizieren und eine geeignete Behandlungsmethode vorschlagen.
Es ist auch sehr wichtig festzustellen, ob es in der Vergangenheit neben manischen Episoden auch depressive Zustände gegeben hat. In diesem Fall kann Ihr Arzt eine bipolare Störung vermuten.
Kann man Hypomanie heilen? Die Behandlung von Hypomanie basiert auf der Verabreichung von stimmungsnormalisierenden Medikamenten. Häufig angewendete Präparate sind Lithiumsalze, Valproate und Carbamazepin. Neuroleptika können als Zusatztherapie verabreicht werden. Ebenso ist bei Hypomanie eine Psychotherapie eine wichtiger Teil der Behandlung.
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