Studie: Wirkung von Intervallfasten auf die Gesundheit

American Heart Association, Gesundheitsnews, Medizin und Forschung

Torsten Lorenz, aktualisiert am 25. November 2021, Lesezeit: 3 Minuten

Intervallfasten (intermittierendes Fasten) mit niedriger Frequenz ist nicht nur ein Diättrend, sondern hat auch weitreichende gesundheitliche Vorteile, unter anderem bei der Vorbeugung und Bekämpfung von Entzündungen, wie eine neue Studie von Forschern des Intermountain Health Care Heart Institute in Salt Lake City zeigt.

Bereits frühere Forschungsarbeiten haben gezeigt, dass Intervallfasten (intermittierendes Fasten), ein Ernährungsstil, bei dem zwischen Fasten- und Essensphasen gewechselt wird, Gesundheitsmarker verbessern kann, die nicht mit dem Gewicht zusammenhängen.

Die neuen Forschungsergebnisse von Intermountain zeigen nun, dass Intervallfasten mit niedriger Frequenz (Low-frequency intermittent fasting) die Werte von Galektin-3 erhöht, einem Protein, das mit Entzündungsreaktionen in Verbindung steht.

Entzündungsreaktionen werden mit einem höheren Risiko für die Entwicklung mehrerer chronischer Krankheiten wie Diabetes und Herzkrankheiten in Verbindung gebracht.

Diese vorliegenden Studienergebnisse sind Teil der WonderfulL-Studie des Intermountain Healthcare Heart Institute, die das Intervallfasten untersuchte und zu dem Ergebnis kam, dass intermittierendes Fasten zu einem Rückgang des Metabolischen Syndrom-Scores (MSS) und der vorhandenen Insυlinhormonresistenz führt.

In der vorliegenden Studie wurden 67 Patienten im Alter von 21 bis 70 Jahren untersucht, die alle mindestens ein Merkmal des Metabolischen Syndroms oder Diabetes Typ 2 aufwiesen. Außerdem nahmen die Teilnehmer keine Antidiabetika oder Statine ein und hatten erhöhte LDL-Cholesterinwerte.

Von den 67 untersuchten Patienten wurde 36 Intervallfasten verordnet: zweimal pro Woche 24-Stunden-Fasten mit Wasser für vier Wochen, dann einmal pro Woche 24-Stunden-Fasten mit Wasser für 22 Wochen.

Das Fasten durfte nicht an aufeinanderfolgenden Tagen durchgeführt werden. Die übrigen 31 Teilnehmer nahmen keine Änderungen an ihrer Ernährung oder Lebensweise vor.

Nach 26 Wochen maßen die Forscher bei den Teilnehmern und Teilnehmerinnen den Galektin-3-Wert und stellten fest, dass dieser in der Gruppe mit intermittierendem Fasten (Intervallfasten) höher war.

Die Forscherinnen und Forscher fanden zudem auch niedrigere HOMA-IR-Werte (Inselhormonresistenz) und MSS-Werte (metabolisches Syndrom), was nach Ansicht der Forscher mit den berichteten Wirkungen von SGLT-2-Hemmern vergleichbar ist, einer Medikamentenklasse, die zur Senkung hoher Glukosespiegel bei Patienten mit Diabetes Typ 2 eingesetzt wird.

Durch den Nachweis höherer Galektin-3-Spiegel bei Patienten und Patientinnen, die gefastet haben, belegen die Studienergebnisse den Autoren der Studie zufolge einen interessanten Mechanismus, der möglicherweise zur Verringerung des Risikos von Herzinsuffizienz und Diabetes beiträgt.

Im Gegensatz zu einigen Ernährungsplänen des intermittierendem Fastens (Intervallfasten), die unglaublich restriktiv sind und einen wundersamen Gewichtsverlust versprechen, handelt es sich bei der in der Studie angewendeten Variante nicht um eine drastische Form des Fastens.

Die beste Routine ist nach Ansicht der Forscher eine, die die Patienten langfristig beibehalten können, und diese Studie zeigt, dass selbst gelegentliches Fasten positive Auswirkungen auf die Gesundheit haben kann.

Die Ergebnisse der Studie wurden auf den diesjährigen Scientific Sessions der American Heart Association vorgestellt.

Quellen: Intermountain Health Care Heart Institute / American Heart Association

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