Wirkung der hyperbaren Sauerstofftherapie auf das Altern, den Alterungsprozess und altersbedingte Erkrankungen: Eine Studie von Forschern in Israel zielte erstmals darauf ab, die physiologische Wirkung auf zellulärer Ebene bei alternden Menschen ohne funktionseinschränkende Erkrankung zu bewerten.
Die in der wissenschaftlichen Fachzeitschrift Aging-US veröffentlichte Studie, zielte darauf ab, zu untersuchen, ob die hyperbare Sauerstofftherapie die Telomerlänge und die Konzentrationen seneszenter Zellen bei normalen, nicht-pathologischen, alternden erwachsenen Menschen beeinflusst.
Fünfunddreißig gesunde, unabhängig lebende Erwachsene im Alter von 64 Jahren und älter wurden in die Studie aufgenommen und erhielten 60 Tage lang eine hyperbare Sauerstofftherapie-Behandlung.
Die Telomerlänge der T-Helferzellen, der zytotoxischen T-Zellen, der natürlichen Killerzellen und der B-Zellen nahm nach der hyperbaren Sauerstofftherapie-Behandlung signifikant um über 20 Prozent zu.
Das Altern kann durch den fortschreitenden Verlust der physiologischen Unversehrtheit charakterisiert werden, was zu Funktionseinschränkungen und Anfälligkeit für Krankheiten und Tod führt, erklärt Dr. Shai Efrati.
Auf zellulärer Ebene gibt es zwei wesentliche Kennzeichen des Alterungsprozesses: die Verkürzung der Telomerlänge und die zelluläre Seneszenz.
Verkürzte Telomere können ein direktes Erbmerkmal sein, aber auch mehrere Umweltfaktoren werden mit einer Verkürzung der Telomere in Verbindung gebracht, darunter Stress, mangelnde körperliche Ausdaueraktivität, ein zu hoher Body-Mass-Index, Rauchen, chronische Entzündungen, Vitaminmangel und oxidativer Stress.
Zelluläre Seneszenz ist eine Unterbrechung des Zellzyklus, die durch eine Verkürzung der Telomere sowie durch andere altersbedingte Stimuli, die nicht mit der Telomerlänge zusammenhängen, wie beispielsweise nicht-telomerische DNA-Schäden, verursacht werden kann.
Die Anhäufung seneszenter Zellen im Laufe des Alterns spiegelt entweder eine Zunahme der Bildung dieser Zellen und/oder eine Abnahme ihrer Beseitigung wider, was wiederum die Schäden verschlimmert und zur Alterung beiträgt.
Auf zellulärer Ebene konnte gezeigt werden, dass die hyperbare Sauerstofftherapie die Expression des hypoxiebedingten Faktors, des vaskulären endothelialen Wachstumsfaktors und von Sirtuin, die Stammzellproliferation, die mitochondriale Biogenese, die Angiogenese und die Neurogenese beeinflussen kann.
Dr. Amir Hadanny und Dr. Shai Efrati kamen in ihrem Forschungsbericht zu dem Schluss, dass die hyperbare Sauerstofftherapie eine anerkannte Form der Behandlung von nicht heilenden Wunden, Strahlenschäden sowie verschiedenen hypoxischen oder ischämischen Störungen ist.
In den letzten Jahren mehren sich die wissenschaftlichen Belege aus präklinischen und klinischen Studien, die die Wirksamkeit der hyperbaren Sauerstofftherapie bei neurologischen Erkrankungen wie idiopathischem Hörsturz, Schlaganfall und posttraumatischen Hirnverletzungen, zentralen Sensibilisierungssyndromen wie Fibromyalgie und altersbedingtem kognitiven Verfall von Alzheimer belegen. Ferner gelang es den Forschern mithilfe der hyperbaren Sauerstofftherapie den Alterungsprozess umzukehren.
Quelle: Aging-US
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