Das Risiko für Fettleibigkeit, chronische Schmerzen, Migräne und psychische Störungen steigt im Erwachsenenalter proportional zur Anzahl und Art der in der Kindheit erlebten Traumata. Zu dieser Erkenntnis gelangt eine neue Studie.
Das soziale Umfeld, in dem wir aufwachsen, ist ausschlaggebend für unser Wohlbefinden und unsere Gesundheit im späteren Leben. Eine neue Studie zeigt, dass diese Erfahrungen erhebliche Auswirkungen auf unsere Gesundheitsrisiken im Erwachsenenalter haben.
Körperliche Erkrankungen wie Fettleibigkeit und chronische Schmerzen sind davon betroffen, aber die stärkste Verbindung besteht zu psychischen Störungen wie posttraumatischen Belastungsstörungen (PTBS), bipolaren Störungen, Drogenmissbrauch und Depressionen.
ÜBERSICHT
Was ist der Ansatz der neuen Studie?
Die Studie wurde von Wissenschaftlern des Desert Research Institute (DRI) und der University of Nevada, Reno, geleitet und am 6. Oktober in der Zeitschrift Frontiers in Psychiatry veröffentlicht.
Mehr als 16.000 Menschen meldeten sich freiwillig für die Studie. Die Teilnehmer beantworteten Fragen zu ihrem sozialen Umfeld vor dem 18. Lebensjahr, einschließlich Erfahrungen mit emotionaler, körperlicher oder sexueller Misshandlung, Vernachlässigung und Drogenmissbrauch im Haushalt.
- Die Forscher kombinierten diese Informationen mit anonymisierten medizinischen Aufzeichnungen, um auf bestehenden Forschungsergebnissen darüber aufzubauen, wie sich ein Trauma in der Kindheit auf die Gesundheitsergebnisse auswirken.
Die Studie gibt Aufschluss darüber, wie die sozialen Determinanten der Gesundheit die Gesundheitsstörungen im Erwachsenenalter beeinflussen können. Menschen in einkommensschwachen Haushalten waren am stärksten betroffen.
Was sind die Ergebnisse der neuen Studie?
Dreizehn psychische Erkrankungen wiesen die statistisch signifikantesten Zusammenhänge auf, darunter Stimmungsstörungen, Depressionen, PTBS, Angststörungen, Essstörungen, Schizophrenie und Drogenmissbrauch.
Für jede berichtete Art von Missbrauch in der Kindheit stieg das Risiko eines Teilnehmers, an einer PTBS zu erkranken, um 47 %. Jedes kumulative Trauma erhöhte auch das Risiko für einen Selbstmordversuch um 33 Prozent.
„Die Bekämpfung der Prävalenz von Kindheitstraumata ist ein komplexes Problem“, sagte Dr. Karen Schlauch, Bioinformatikforscherin am DRI und eine der Hauptautoren der Studie. Persönliche Erfahrungen mit Vernachlässigung und Missbrauch seien dabei schwieriger zu bewältigen.
Fokus weiterer Untersuchungen
Neben der Verbesserung des Verständnisses dafür, wie das frühe soziale Umfeld unsere Gesundheit beeinflusst, besteht das nächste Ziel der Forscher darin, zu verstehen, wie Kindheitstraumata mit bestimmten Merkmalen wie Impulsivität zusammenhängen können.
Um die verheerenden Auswirkungen frühkindlicher Widrigkeiten auf die Gesundheit der lokalen Bevölkerung und Ungleichheiten zu bekämpfen, wollen die Forscher sich auf die wichtigsten sozialen und verhaltensbezogenen Mechanismen konzentrieren.
Abgesehen davon, dass die Bedürfnisse der Bevölkerung die Forschung vorantreiben, arbeiten die Forscher daran, evidenzbasierte Interventionen auf individueller, gemeindebasierter und staatlicher Ebene zu fördern.
Quelle
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ddp