Studie: Welche Nährstoffe die Blutgefäße und das Herz schützen

Ernährung und Gesundheit, Gesundheitsnews, Medizin und Forschung

M.A. Dirk de Pol, aktualisiert am 4. Mai 2022, Lesezeit: 4 Minuten

Welche Nährstoffe gut für die Gefäße sind: Laut einer neuen Studie, die auf dem European Congress on Obesity (ECO) in Maastricht vorgestellt wurde, stehen wichtige Nährstoffe wie Eiweiß, Zink und Niacin in Zusammenhang mit einer Verbesserung der Herzgesundheit.

Eine Verbesserung des Stoffwechsels und der kardiovaskulären Gesundheit, die bei einer Gewichtsabnahme bei fettleibigen Menschen beobachtet wird, wird traditionell entweder dem Gewichtsverlust selbst oder den damit einhergehenden Veränderungen des Blutzuckers, des Blutdrucks oder der Blutfette zugeschrieben.

Der mögliche Einfluss der Zusammensetzung der Ernährung selbst wurde bisher noch nicht umfassend untersucht, abgesehen von Proteinen, Kohlenhydraten und Fetten.

Den Wissenschaftlern vom Sagol Center for the Metabolic Syndrome, Institute of Endocrinology, Metabolism and Hypertension, Tel Aviv-Sourasky Medical Center und der Sackler Faculty of Medicine, Tel Aviv, Israel, war vor allem daran gelegen, herauszufinden, ob auch andere Nährstoffe eine Rolle spielen könnten.

An der Studie nahmen 72 Personen mit metabolischem Syndrom und Fettleibigkeit teil, die ein einjähriges intensives multidisziplinäres Programm zur Gewichtsreduktion absolvierten.

Das Programm umfasste personalisierte Ernährungs- und Bewegungspläne sowie regelmäßige Treffen mit einem Arzt und einem Ernährungsberater.

Die Studienteilnehmer, die zu Beginn der Untersuchung einen BMI von 34,28 aufwiesen, wurden gebeten, eine Woche vor Beginn der Ernährungs- und Bewegungspläne und ein Jahr später einen detaillierten Fragebogen zur Ernährung auszufüllen.

Da eine Versteifung der Arterienwände mit einem erhöhten Risiko für kardiovaskuläre Morbidität und Mortalität verbunden ist, wurde die Flexibilität der Blutgefäße als Indikator für die kardiovaskuläre Gesundheit herangezogen.

Die Flexibilität der Blutgefäße wurde anhand von drei verschiedenen Messungen ermittelt: Pulswellengeschwindigkeit (PWV), Intima-Media-Dicke (IMT) der Halsschlagader und flussvermittelte Dilatation (FMD).

Nach einer einjährigen Behandlungsphase war der BMI um 9,4 Prozent gesunken, und alle drei Messwerte der Blutgefäßflexibilität hatten sich verbessert. Die flussvermittelte Dilatation (FMD) hatte sich im Durchschnitt um 47 Prozent verbessert, die Pulswellengeschwindigkeit um 13 Prozent und die Intima-Media-Dicke um 1 Prozent.

Die Verbesserungen der Pulswellengeschwindigkeit wurden mit einer Verringerung der Kalorien- und der gesättigten Fettzufuhr sowie mit einer Erhöhung der Zinkzufuhr in Verbindung gebracht.

Zink spielt eine Schlüsselrolle bei der Synthese von Stickstoffmonoxid in den Blutgefäßen. Stickstoffmonoxid trägt dazu bei, die innere Muskulatur der Blutgefäße zu entspannen, so dass sie sich weiten können.

Der verbesserte Wert der Intima-Media-Dicke der Halsschlagader stand im Zusammenhang mit einer geringeren Aufnahme von Kalorien und gesättigten Fettsäuren und einer höheren Proteinzufuhr.

Die Verbesserungen bei der flussvermittelten Dilatation (FMD) wurden mit einer erhöhten Aufnahme von Niacin (Vitamin B3) in Verbindung gebracht. Niacin ist dafür bekannt, dass es die Blutgefäße erweitert, vor allem im oberen Teil des Körpers.

Die Forscher stellten fest, dass Veränderungen im Verzehr bestimmter Nahrungsbestandteile mit einer besseren Gefäßstruktur und -funktion verbunden sind.

Eine mediterrane Ernährung, die reich an Eiweiß ist (magere Milchprodukte, Fisch, Geflügel und Eier), reich an Gemüse, Nüssen und Samen und mit einem mäßigen Verzehr von Obst und Getreide, kann zur Verbesserung der Gefäßflexibilität beitragen und damit indirekt das Herz-Kreislauf-System schützen.

Zu den zinkhaltigen Lebensmitteln im Ernährungsplan der Studie zählten Sonnenblumenkerne, Kürbiskerne, Nüsse und Fleisch. Fleisch und Fisch lieferten Niacin.

Quelle: European Association for the Study of Obesity

ddp

Der Beitrag beschäftigt sich mit einem medizinischen Thema, einem Gesundheitsthema oder einem oder mehreren Krankheitsbildern. Dieser Artikel dient nicht der Selbst-Diagnose und ersetzt auch keine Diagnose durch einen Arzt oder Facharzt. Bitte lesen und beachten Sie hier auch den Hinweis zu Gesundheitsthemen!

Können Trockenfrüchte das Osteoarthritis-Risiko senken?

Können Trockenfrüchte das Osteoarthritis-Risiko senken?

Erfahren Sie mehr über Osteoarthritis und das potenzielle Risiko, das mit dem Verzehr von Trockenfrüchten verbunden sein könnte....

Neuer Entzündungsindex hilft bei Management von Autoimmunkrankheiten

Neuer Entzündungsindex hilft bei Management von Autoimmunkrankheiten

Erfahren Sie, wie der Konsum von ultrahochverarbeiteten Lebensmitteln mit dem Risiko einer chronischen Nierenerkrankung zusammenhängt....

Können Psycho-Darmmikrobiotika bei Depressionen helfen?

Können Psycho-Darmmikrobiotika bei Depressionen helfen?

Erfahren Sie mehr über die Verwendung von Darmmikrobiotika zur Unterstützung des Wohlbefindens bei Depressionen....

Fettleibigkeit birgt erhöhtes Risiko für Multiple Sklerose und Schlaganfall

Fettleibigkeit birgt erhöhtes Risiko für Multiple Sklerose und Schlaganfall

Erfahren Sie mehr über den Zusammenhang zwischen Fettleibigkeit und neurologischen Erkrankungen wie MS und ischämischen Schlaganfällen....

Ultra-verarbeitete Lebensmittel steigern Risiko einer Nierenerkrankung

Ultra-verarbeitete Lebensmittel steigern Risiko einer Nierenerkrankung

Erfahren Sie, wie der Konsum von ultrahochverarbeiteten Lebensmitteln mit dem Risiko einer chronischen Nierenerkrankung zusammenhängt....