Torsten Lorenz, Veröffentlicht am: 13.02.2024, Lesezeit: 4 Minuten

Mobbing in der Kindheit ist ein ernstes Problem, das weitreichende Auswirkungen auf die psychische Gesundheit und das Wohlbefinden junger Menschen hat. Eine kürzlich durchgeführte Studie der University of California, Los Angeles (UCLA) und der University of Glasgow hat gezeigt, dass kindliches Mobbing zu einem erhöhten Misstrauen gegenüber anderen Menschen führen kann, was wiederum zu psychischen Problemen in der Adoleszenz führt.

Die Auswirkungen von kindlichem Mobbing

Die Studie ergab, dass Jugendliche, die in ihrer Kindheit gemobbt wurden und ein erhöhtes Misstrauen gegenüber anderen Menschen entwickelten, ein höheres Risiko für psychische Probleme in der Adoleszenz hatten. Dieses Misstrauen kann zu sozialer Isolation, Angstzuständen und Depressionen führen. Es ist wichtig zu verstehen, dass die Auswirkungen von kindlichem Mobbing langfristig sein können und das Leben der Betroffenen auch im Erwachsenenalter beeinflussen können.

Die Rolle von Vertrauen

Die Forscher der Studie betonen die Bedeutung von Vertrauen in zwischenmenschlichen Beziehungen. Wenn Kinder gemobbt werden, kann dies ihr Vertrauen in andere Menschen erschüttern. Sie können Schwierigkeiten haben, enge Beziehungen aufzubauen und sich anderen Menschen zu öffnen. Dieses Misstrauen kann zu einem Teufelskreis führen, in dem die Betroffenen Schwierigkeiten haben, Vertrauen aufzubauen und sich dadurch noch isolierter fühlen.

Interventionen und Prävention

Es ist wichtig, dass Schulen und Institutionen Maßnahmen ergreifen, um kindliches Mobbing zu verhindern und den Betroffenen zu helfen. Hier sind einige mögliche Interventionen:

  1. Sensibilisierungskampagnen: Schulen können Sensibilisierungskampagnen durchführen, um die Schülerinnen und Schüler über die Auswirkungen von Mobbing aufzuklären. Diese Kampagnen können dazu beitragen, ein Bewusstsein für das Thema zu schaffen und die Schülerinnen und Schüler dazu ermutigen, sich gegenseitig zu unterstützen.
  2. Schulbasierte Programme: Schulen können Programme implementieren, die darauf abzielen, das Vertrauen in zwischenmenschlichen Beziehungen zu stärken. Diese Programme können Aktivitäten und Übungen beinhalten, die den Schülerinnen und Schülern helfen, Vertrauen aufzubauen und positive Beziehungen zu entwickeln.
  3. Unterstützungssysteme: Es ist wichtig, dass Schulen Unterstützungssysteme für diejenigen bereitstellen, die von Mobbing betroffen sind. Dies kann Beratungsdienste, Peer-Support-Gruppen und andere Ressourcen umfassen, die den Betroffenen helfen, mit den Auswirkungen von Mobbing umzugehen.
  4. Elternbeteiligung: Eltern spielen eine wichtige Rolle bei der Prävention von Mobbing. Schulen sollten die Eltern einbeziehen und sie über das Thema informieren. Eltern können ihre Kinder unterstützen, indem sie ihnen zuhören, sie ermutigen, über ihre Erfahrungen zu sprechen, und sie ermutigen, sich an Schulbeamte zu wenden, wenn sie gemobbt werden.
  5. Fortbildung für Lehrkräfte: Lehrkräfte sollten regelmäßig geschult werden, um Mobbing zu erkennen und angemessen darauf zu reagieren. Sie sollten über die Auswirkungen von Mobbing informiert sein und wissen, wie sie den Betroffenen helfen können.

Fazit

Kindliches Mobbing hat schwerwiegende Auswirkungen auf die psychische Gesundheit und das Wohlbefinden junger Menschen. Die Ergebnisse der Studie betonen die Bedeutung von zwischenmenschlichem Vertrauen und zeigen, dass Mobbing zu einem erhöhten Misstrauen führen kann, was wiederum psychische Probleme in der Adoleszenz verursachen kann. Es ist entscheidend, dass Schulen, Institutionen, Eltern und Schülerinnen und Schüler zusammenarbeiten, um Mobbing zu bekämpfen und eine unterstützende Umgebung zu schaffen. Durch Sensibilisierung, Prävention und Intervention können wir dazu beitragen, dass junge Menschen frei von Mobbing leben und ihre psychische Gesundheit gestärkt wird.

Quelle

Tsomokos, D.I., Slavich, G.M. Bullying fosters interpersonal distrust and degrades adolescent mental health as predicted by Social Safety TheoryNature, Mental Health (2024). https://doi.org/10.1038/s44220-024-00203-7

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