Frauen vs. Männer: Welche Sportarten die kognitive Leistungsfähigkeit am effektivsten steigern

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Medizin Doc Redaktion, aktualisiert am 29. April 2020, Lesezeit: 3 Minuten

Kognitive Leistungsfähigkeit: Durch Sport kann man seine kognitiven Leistungen verbessern. Es gibt jedoch eine Vielzahl von unterschiedlichen Sportarten und ein breites Spektrum an Bewegungs- und Trainingsmöglichkeiten. Welche Sportart und wie viel Bewegung hält die kognitive Leistungsfähigkeit von Männern und Frauen in Bestform?

Mit dieser Frage haben sich Wissenschaftler der Universität Basel (Schweiz) und der Universität Tsukuba in Japan in einer umfassenden Analyse der wissenschaftlichen Literatur befasst. Auf der Grundlage dieser Analyse haben die Forscher Empfehlungen abgeleitet, die in der Fachzeitschrift Nature Human Behaviour veröffentlicht wurden.

Gehirnleistung steigern: Welche Sportarten besonders effektiv sind

Das Forscherteam unter Beteiligung von Professor Dr. Uwe Pühse und Dr. Sebastian Ludyga von der Universität Basel wertete insgesamt 80 Studien zu dem Thema aus, um einige wenige zentrale Charakteristika zu identifizieren.

Demnach scheinen Ausdauertraining, Krafttraining oder ein Mix aus diesen Komponenten die kognitive Leistungsfähigkeit zu verbessern. Weitaus effektiver sind indes koordinierte und herausfordernde Sportarten, die komplexe Bewegungsmuster und die Interaktion mit den Mitspielern erfordern.

Die Koordination während einer Sportart scheint sogar noch wichtiger zu sein als der Gesamtumfang der sportlichen Aktivität, so die Autoren der Untersuchung.

Ein höheres Gesamtvolumen an sportlicher Aktivität führt nicht notwendigerweise zu einer dementsprechend höheren Wirkung auf die geistige Fitness. Erst über einen längeren Zeitraum hinweg verspricht eine längere Dauer pro Trainingseinheit eine größere Verbesserung der kognitiven Leistungsfähigkeit (Gehirnleistung).

Steigerung der kognitiven Leistungsfähigkeit: Welche Altersgruppe profitiert am meisten

Genau wie die körperliche Fitness eines Menschen verändert sich auch seine kognitive Leistungsfähigkeit im Laufe seines Lebens. Sowohl in der Kindheit (in der Phase der kognitiven Entwicklung) als auch im Alter (in der Phase des kognitiven Abbaus) besteht ein großes Potenzial für Verbesserungen der Gehirnleistung. Die Forschergruppe konnte jedoch keinen Indikator für unterschiedliche Effektivitätsgrade sportlicher Aktivitäten innerhalb der verschiedenen Altersgruppen finden.

Auch müssen die sportlichen Aktivitäten vom Grundschulalter bis ins hohe Alter nicht grundlegend verschieden sein, um die kognitive Leistungsfähigkeit zu verbessern. Demnach können unterschiedliche Altersgruppen beim Sport durchaus für ein gemeinsames Ziel kombiniert werden.

Unterschiedliche Auswirkungen von Sport auf die kognitive Leistungsfähigkeit bei Männern und Frauen

Das gleiche Maß an sportlichen Aktivitäten wirkt sich bei Frauen und Männern unterschiedlich auf die körperliche Fitness aus. Die Team aus Wissenschaftlern der Universität Basel und der Universität Tsukuba konnte dies nun aber auch für die geistige Fitness nachweisen. Männer profitieren dementsprechend mehr von sportlichen Aktivitäten.

Die Unterschiede zwischen den Geschlechtern zeigen sich insbesondere bei der Bewegungsintensität, nicht aber bei der jeweiligen Sportart. Ein hartes und intensives Training scheint sich besonders für männliche Sportler auszuzahlen. Kombiniert mit einer allmählichen Steigerung der Intensität führt dies zu einer deutlich stärkeren Verbesserung der kognitiven Leistungsfähigkeit über einen längeren Zeitraum.

Im Gegensatz dazu verschwindet der positive Effekt bei Mädchen und Frauen, wenn die Intensität zu schnell gesteigert wird. Die Ergebnisse der vorliegenden wissenschaftlichen Auswertung legen nahe, dass Mädchen und Frauen Sport mit niedriger bis mittlerer Intensität ausführen sollten, wenn sie ihre kognitive Leistungsfähigkeit steigern wollen.

(Quelle: Universität Basel / Universität Tsukuba /Nature Human Behaviour)

Dieser Beitrag beschäftigt sich mit einem medizinischen Thema, einem Gesundheitsthema oder einem oder mehreren Krankheitsbildern. Dieser Artikel dient nicht der Selbst-Diagnose und ersetzt auch keine Diagnose durch einen Arzt oder Facharzt. Bitte lesen und beachten Sie hier auch den Hinweis zu Gesundheitsthemen!

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