Studie: Auswirkungen von stark verarbeiteten Lebensmitteln auf die Gesundheit

Ernährung und Gesundheit

Torsten Lorenz, aktualisiert am 5. Februar 2023, Lesezeit: 4 Minuten

Der übermäßige Verzehr von industriell verarbeiteten Lebensmitteln erhöht das Risiko eines zweiten Herzinfarkts oder tödlichen Schlaganfalls bei Menschen, die bereits an Herz-Kreislauf-Erkrankungen leiden, erheblich, selbst wenn sie sich an die Mittelmeerdiät halten.

  • Besonders stark industriell verarbeitete Lebensmittel sind wegen ihrer möglichen negativen Auswirkungen auf die Gesundheit ein großes Problem für die öffentliche Gesundheit.

Eine Studie der Abteilung für Epidemiologie und Prävention des I.R.C.C.S. Neuromed in Pozzilli (Italien) hat nun die gesundheitlichen Auswirkungen eines hohen Anteils stark verarbeiteter Lebensmittel in der Ernährung auf Menschen untersucht, die bereits an Herz-Kreislauf-Erkrankungen leiden.

Die Forschungsergebnisse deuten auf ein höheres Risiko für einen zweiten Herzinfarkt (oder Schlaganfall) mit tödlichem Ausgang hin.

Selbst bei Menschen, die sich im Allgemeinen nach der Mittelmeerdiät ernähren, aber zu viele stark verarbeitete Lebensmittel konsumieren, sind die Gesundheitsrisiken höher.

Für die Forschungsarbeit, die im European Heart Journal, der Fachzeitschrift der Europäischen Gesellschaft für Kardiologie, veröffentlicht wurde, wurden 1.171 Personen über einen Zeitraum von zehn Jahren beobachtet.

  • Alle Teilnehmer hatten bereits eine Herz-Kreislauf-Erkrankung, als sie in die Studie aufgenommen wurden.

Bei der Ernährung der Studienteilnehmer konzentrierten sich die Forscher auf den Verzehr besonders stark verarbeiteter Lebensmittel, die ganz oder teilweise aus Stoffen hergestellt werden, die normalerweise nicht in der Küche verwendet werden (z. B. hydrolysierte Proteine, Maltodextrine, gehärtete Fette), und die in der Regel verschiedene Zusatzstoffe wie Farbstoffe, Konservierungsstoffe, Antioxidantien, Backtriebmittel, Geschmacksverstärker und Süßstoffe enthalten.

Zu dieser Kategorie gehören zuckerhaltige und kohlensäurehaltige Getränke, Fertiggerichte, Brotaufstriche und einige scheinbar „unverdächtige“ Produkte wie Zwieback, Frühstückszerealien, Cracker und Fruchtjoghurt.

Diese Lebensmittel wurden nach dem NOVA-System eingestuft, das Lebensmittel nach ihrem Verarbeitungsgrad und nicht nach ihrem Nährwert klassifiziert.

Die Forscher stellten fest, dass Personen, die mehr stark verarbeitete Lebensmittel konsumierten, ein um zwei Drittel höheres Risiko hatten, einen zweiten tödlichen Herzinfarkt oder Schlaganfall zu erleiden, als Personen, die diese Lebensmittel weniger häufig aßen.

Auch die Wahrscheinlichkeit, an einer anderen Ursache zu sterben, ist um 40 Prozent höher. Wichtig ist, dass sich die Definition „stark verarbeitete Lebensmittel“ nicht auf den Nährstoffgehalt bezieht, sondern auf die Art und Weise, wie das Lebensmittel zubereitet und gelagert wird.

Mit anderen Worten: Auch wenn ein Lebensmittel ernährungsphysiologisch ausgewogen ist, kann es dennoch als besonders stark verarbeitet gelten.

Es liegt auf der Hand, dass nicht das einzelne Lebensmittel, das gelegentlich verzehrt wird, den Unterschied macht, sondern eine Ernährung, die insgesamt zu viele Produkte aus dem Supermarktregal enthält.

Eine Ernährung, die auf dem Verzehr frischer und möglichst wenig verarbeiteter Produkte basiert, sollte immer bevorzugt werden, wie es die mediterrane Ernährung lehrt.

Nach Ansicht der Forscher ist es an der Zeit, die Unterscheidung zwischen gesunden und ungesunden Lebensmitteln allein auf der Grundlage des Nährstoffgehalts zu überwinden.

  • Die Autoren der Studie schlagen daher vor, den Grad der industriellen Verarbeitung von Lebensmitteln auf den Etiketten auf der Vorderseite der Verpackungen anzugeben, die bisher nur Nährwertangaben enthalten.

Quellen

  • Istituto Neurologico Mediterraneo Neuromed I.R.C.C.S.
  • European Heart Journal / „Ultra-processed food intake and all-cause and cause-specific mortality in individuals with cardiovascular disease: the Moli-sani Study“, DOI 10.1093/eurheartj/ehab783

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Stephanie Rataj
Stephanie Rataj, Diabetesberaterin (DDG) und Ernährungsberaterin

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