Pityriasis rubra pilaris – Forscher ermitteln schwere Begleiterscheinungen

Gesundheitsnews, Medizin und Forschung, Stanford University School of Medicine

Medizin Doc Redaktion, aktualisiert am 18. Juni 2022, Lesezeit: 4 Minuten

Entzündliche Hauterkrankungen: Bei der Pityriasis rubra pilaris (PRP) handelt es sich um eine chronisch verlaufende, entzündliche, juckende Hauterkrankung, die zu weitreichenden Komplikationen und negativen Begleiterscheinungen führen kann. Pityriasis rubra pilaris kann zwar gelindert, aber fast niemals geheilt werden.

Krankheitsfaktoren und Begleiterscheinungen

Ungeachtet dessen ist die psychische Belastung durch Pityriasis rubra pilaris noch weitgehend unerforscht.

Ziel der vorliegenden Studie war es, begleitende psychiatrische Störungen zu ermitteln und Krankheitsfaktoren zu identifizieren, die mit einer Verschlechterung der Lebensqualität bei dieser entzündlichen Hauterkrankung einhergehen.

Dazu führte eine Gruppe von Wissenschaftler in den USA eine Umfrage unter Pityriasis rubra pilaris-Patienten durch. Einschlusskriterien für die Teilnahme an der Studie war die Diagnose einer Pityriasis rubra pilaris durch einen Dermatologen und ein Mindestalter der Probanden von 18 Jahren bei Abschluss der Umfrage. Insgesamt erfüllten 307 Patientinnen und Patienten die Einschlusskriterien.

Teil der Umfrage war die Erhebung des Dermatology Life Quality Index (DLQI), einem Fragebogen mit zehn Fragen, mit dem der Einfluss von Hautkrankheiten auf die Lebensqualität einer betroffenen Person gemessen wird.

Depressionen, Angstzustände und Mobilitätsprobleme

Der durchschnittliche Wert der Dermatology Life Quality Index für Patientinnen und Patienten mit Pityriasis rubra pilaris betrug 11,5 ± 8,4. Insgesamt berichteten 62 Prozent der Patientinnen und Patienten über Depressionen, 23 Prozent über Angstzustände, 69 Prozent über Mobilitätsprobleme und 58 Prozent über erhebliche Auswirkungen auf ihre Arbeits- oder Studierfähigkeit.

Bei den meisten der Betroffenen (61 Prozent) war der Schlaf um mehr als 50 Prozent reduziert.

Zu den Faktoren, die mit einem höheren Dermatology Life Quality Index verbunden waren, gehörten Alopezie (übermäßiger Haarausfall), Gelenkschmerzen, Lichtempfindlichkeit und Krankenhausaufenthalte in der Vergangenheit.

Nur 9 Prozent der Teilnehmenden gaben an, dass ihr Dermatologe sie an einen Psychologen oder Psychiater überwiesen hat.

Bei den Patientinnen und Patienten, die an einen Psychiater oder Psychologen überwiesen wurden, lag der durchschnittliche DLQI-Wert bei 16 gegenüber 11 bei denjenigen, die nicht überwiesen wurden.

Aus den Ergebnissen der Studie geht den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern hervor, dass psychiatrische Begleiterkrankungen und Beeinträchtigungen des täglichen Lebens bei Patienten mit Pityriaris rubra pilaris weit verbreitet sind.

Trotzdem wird nur ein kleiner Teil der Patientinnen und Patienten mit Pityriasis rubra pilaris an die Psychiatrie oder Psychologie überwiesen, wobei diejenigen, die überwiesen werden, deutlich höhere Dermatology Life Quality Index-Werte aufweisen.

An der Studie waren Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der University of California Davis, des Mount Sinai Health System, des Keck Hospital of USC, der Stanford University School of Medicine und der Wayne State University School of Medicine beteiligt.

Quellen

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