Torsten Lorenz, aktualisiert am 25. April 2022, Lesezeit: 4 Minuten

An Gürtelrose zu erkranken, kann äußerst belastend sein, doch wenn man die typischen Symptome der Krankheit erkennt, kann eine frühzeitige Behandlung helfen.

Gürtelrose und Windpocken

Bei einer Gürtelrose (Herpes zoster) handelt es sich um eine Reaktivierung des Windpockenvirus (Varizella-Zoster-Virus). Nach einer Windpockenerkrankung ruht das Virus im menschlichen Körper, kann aber Jahre später reaktiviert werden und Gürtelrose verursachen.

Vor allem Menschen ab dem 50. Lebensjahr oder Menschen mit einem geschwächten Immunsystem haben ein erhöhtes Risiko, an Gürtelrose zu erkranken, allerdings kann grundsätzlich jeder, der schon einmal Windpocken hatte, an dieser Krankheit erkranken.

Wo Gürtelrose typischerweise auftritt

Typischerweise tritt eine Gürtelrose als blasiger Ausschlag auf einer Körperseite auf. Der Ausschlag besteht aus roten Hautstellen mit kleinen Bläschen auf der Oberfläche. Der Ausschlag tritt meist in einem linearen Bereich (wie ein Streifen) auf und kommt am häufigsten am Oberkörper oder am unteren Rücken vor.

Zu den häufigen Symptomen gehören Juckreiz, Schmerzen an der Ausschlagstelle vor dem Auftreten des Ausschlags (Prodromalstadium) sowie Fieber, Schüttelfrost, Unwohlsein (allgemeines Krankheitsgefühl), Kopfschmerzen und geschwollene Drüsen.

Gürtelrose kann oft sehr schmerzhaft sein. Antivirale Medikamente sind laut Medizinern des Rush University Medical Centers am wirksamsten, wenn sie innerhalb von 72 Stunden nach Auftreten der Symptome verabreicht werden. Die Medikamente können den Ausschlag zwar nicht beseitigen, aber sie sollten die Symptome insgesamt verkürzen und lindern.

Bei Gürtelrose am Kopf, im Gesicht, im Mund oder in der Nase sollten die Betroffenen sofort die Notaufnahme aufsuchen, um Komplikationen zu vermeiden.

Eine Gürtelrose an den Augen kann zum Verlust des Sehvermögens führen, und – in seltenen Fällen – kann eine Gürtelrose zu Hörverlust, Lungenentzündung oder schweren Erkrankungen führen.

Bei einigen Patienten können Schmerzen, Empfindlichkeit oder Taubheitsgefühle im Bereich des Ausschlags auftreten, auch wenn dieser abgeklungen ist, was als postherpetische Neuralgie bezeichnet.

Ist Gürtelrose ansteckend?

Menschen, die keine Windpocken hatten oder nicht dagegen geimpft wurden, können sich laut Medizinern des Rush University Medical Center tatsächlich bei einem Patienten mit Gürtelrose anstecken.

Die Läsionen gelten als ansteckend, bis sie verkrustet sind, und der direkte Kontakt mit Gürtelrose-Läsionen sollte vermieden werden.

Behandlung von Gürtelrose

Die Behandlung von Gürtelrose besteht in der Regel aus rezeptfreien Medikamenten zur Schmerzlinderung oder aus einem verschriebenen anitviralen Medikament.

Bei Gürtelrose sollten Betroffene es vermeiden, sich zu kratzen oder den Ausschlag zu berühren, und den Bereich sauber und trocken halten.

Gürtelrose vorbeugen

Erfreulicherweise gibt es einen Impfstoff gegen Gürtelrose, der verhindern kann, dass man überhaupt an Gürtelrose erkrankt. Laut den Empfehlungen der US-amerikanischen Gesundheitsbehörde CDC sollten sich Patienten über 50 Jahren gegen Gürtelrose impfen lassen, unabhängig von einer früheren Infektion oder Impfung gegen Windpocken. Wer eine aktive Gürtelrose hat oder schwanger ist, sollte mit der Gürtelrose-Impfung warten.

Die Impfung gegen Gürtelrose kann zu leichten bis mittelschweren Nebenwirkungen führen, wie zum Beispiel Schmerzen an der Injektionsstelle, Müdigkeit, Schüttelfrost und Übelkeit. Diese Beschwerden verschwinden aber in der Regel nach zwei bis drei Tagen von selbst.

Quellen

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Der Beitrag beschäftigt sich mit einem medizinischen Thema, einem Gesundheitsthema oder einem oder mehreren Krankheitsbildern. Dieser Artikel dient nicht der Selbst-Diagnose und ersetzt auch keine Diagnose durch einen Arzt oder Facharzt. Bitte lesen und beachten Sie hier auch den Hinweis zu Gesundheitsthemen!

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