M.A. Dirk de Pol, Veröffentlicht am: 07.05.2024, Lesezeit: 9 Minuten

Fersenschmerzen können ein äußerst unangenehmes Symptom sein, das die Bewegungsfreiheit und Lebensqualität beeinträchtigen kann. Fersenschmerzen können verschiedene Ursachen haben und betreffen häufig die Achillessehne sowie die Schleimbeutel an der Ferse. Sportler sind besonders anfällig für Fersenschmerzen, aber sie können auch bei Menschen auftreten, die übermäßig lange stehen oder übergewichtig sind. Die Schmerzen können akut oder chronisch sein und treten oft als Anlaufschmerzen auf, insbesondere nach längeren Ruhephasen wie dem morgendlichen Aufstehen.

Ursachen von Fersenschmerzen

Die Ursachen von Fersenschmerzen sind vielfältig. Eine häufige Ursache ist eine Beeinträchtigung der Achillessehne, die zu Entzündungen, Überlastungen oder Rissen führen kann. Entzündliche Prozesse der Schleimbeutel an der Ferse sowie ein Ermüdungsbruch des Fersenbeins können ebenfalls Fersenschmerzen verursachen. Ein starker Abbau des Fersenfettpolsters oder das Vorhandensein eines Fersensporns können ebenfalls Schmerzen in der Ferse verursachen. In einigen Fällen können degenerative Prozesse oder chronische Erkrankungen wie Morbus Bechterew zu Fersenschmerzen führen.

Krankheiten mit Fersenschmerzen als Symptom

Fersenschmerzen können ein Symptom für verschiedene Krankheiten sein. Dazu gehören Achillodynie, Morbus Bechterew, Fersensporn, Ermüdungsbruch, Gicht, Achillessehnenriss, Rheuma, Tarsaltunnelsyndrom, Achillessehnenentzündung, Wirbelsäulenverkrümmung, Schleimbeutelentzündung und Durchblutungsstörungen.

Diagnose und Verlauf von Fersenschmerzen

Um die Ursachen von Fersenschmerzen zu diagnostizieren, wird in der Regel eine umfassende Anamnese durchgeführt, bei der frühere Erkrankungen oder Verletzungen berücksichtigt werden. Eine körperliche Untersuchung, bei der Faktoren wie Körperhaltung, Gelenkbeweglichkeit, Reflexe, Muskelkraft und Gangbild beurteilt werden, kann ebenfalls durchgeführt werden. Zur bildlichen Darstellung der inneren Fersenstrukturen können Diagnoseverfahren wie Ultraschall oder Röntgen eingesetzt werden. Der Verlauf von Fersenschmerzen hängt von der zugrunde liegenden Ursache ab. Bei behandelbaren Ursachen können die Schmerzen abklingen, während bei langfristigen Erkrankungen der Schmerzverlauf mit dem Verlauf der Grunderkrankung zusammenhängt.

Komplikationen bei Fersenschmerzen

Fersenschmerzen können zu Einschränkungen in der Mobilität führen und das Gleichgewicht beeinträchtigen, was zu einer erhöhten Sturz- und Unfallgefahr führen kann. Sie gehören auch zu den häufigsten Ursachen für Rückfußbeschwerden, die eine besondere therapeutische Herausforderung darstellen können. Eine eingeschränkte Dorsalflexion des Fußes und eine unbehandelte Plantarfasziitis können weitere Komplikationen verursachen. Bei einer operativen Behandlung können Schmerzen weiterhin bestehen, Rezidivschmerzen auftreten oder sich auf den Mittelfuß ausbreiten. Es besteht auch das Risiko von Infektionen, schmerzhaften Narben, Venenthrombosen, Embolien und Nervenverletzungen.

Behandlung und Therapie von Fersenschmerzen

Die Behandlung von Fersenschmerzenbeinhaltet in der Regel eine Kombination aus konservativen Maßnahmen und therapeutischen Interventionen. Zu den konservativen Behandlungsmethoden gehören Ruhe, Eisbehandlung, physikalische Therapie, Schuh- und Einlagenanpassung sowie das Tragen von speziellen Schuhen oder orthopädischen Einlagen. Entzündungshemmende Medikamente können ebenfalls zur Schmerzlinderung eingesetzt werden. In einigen Fällen kann eine Injektion von Kortikosteroiden in die betroffene Region erwogen werden, um Entzündungen zu reduzieren. Bei chronischen oder schweren Fällen kann eine operative Behandlung erforderlich sein, bei der der Fersensporn entfernt oder die Achillessehne repariert wird.

Aussicht und Prognose bei Fersenschmerzen

Die Aussicht und Prognose bei Fersenschmerzen hängt von der zugrunde liegenden Ursache ab. Bei rechtzeitiger Diagnose und angemessener Behandlung können viele Fälle von Fersenschmerzen erfolgreich behandelt werden. Eine frühzeitige ärztliche Konsultation und ein baldiger Behandlungsbeginn sind entscheidend für eine erfolgreiche Therapie. Bei chronischen oder schweren Fällen kann die Behandlung länger dauern und eine multidisziplinäre Herangehensweise erfordern. Eine enge Zusammenarbeit mit Ärzten, Physiotherapeuten und anderen Fachleuten kann helfen, die besten Ergebnisse zu erzielen.

Vorbeugung von Fersenschmerzen

Es gibt verschiedene Maßnahmen, die zur Vorbeugung von Fersenschmerzen beitragen können. Dazu gehören das Tragen von gut sitzenden Schuhen mit ausreichender Dämpfung und Unterstützung, das Vermeiden von übermäßigem Gehen oder Stehen, das Aufwärmen vor dem Sport, das Durchführen von Dehnübungen für die Wadenmuskulatur und die Achillessehne sowie das Vermeiden von plötzlichen intensiven Aktivitäten. Eine gesunde Lebensweise mit ausgewogener Ernährung, regelmäßiger Bewegung und einem angemessenen Körpergewicht kann ebenfalls dazu beitragen, das Risiko von Fersenschmerzen zu verringern.

Das können Sie selbst tun bei Fersenschmerzen

Es gibt einige Maßnahmen, die Sie selbst ergreifen können, um Fersenschmerzen zu lindern. Dazu gehören das Einhalten von Ruhephasen, das Kühlen der betroffenen Region mit Eis, das Tragen von bequemen Schuhen mit ausreichender Dämpfung und Unterstützung, das Durchführen von Dehnübungen für die Wadenmuskulatur und die Achillessehne sowie das Vermeiden von übermäßiger Belastung der Ferse. Es ist wichtig, auf die Signale Ihres Körpers zu achten und bei anhaltenden oder sich verschlimmernden Schmerzen einen Arzt aufzusuchen.

FAQ (Häufig gestellte Fragen)

Was sind die häufigsten Ursachen von Fersenschmerzen?

Die häufigsten Ursachen von Fersenschmerzen können verschiedene Probleme im Bereich der Ferse und der Achillessehne sein. Bei der Achillessehnenentzündung (Achillodynie) entstehen Schmerzen an der Verankerung der Achillessehne am Fersenbein. Besonders bei Lauf- und Sprungsportlern tritt dieses Problem häufig auf. Eine weitere häufige Ursache ist der Fersensporn. Ein Fersensporn ist ein Knochenauswuchs am Fersenbein, der oft am Ansatz der Achillessehne oder am Ursprung der Fußsohlensehne entsteht. Obwohl Fersensporne häufig vorkommen, sind sie nicht immer die Hauptursache für Fersenschmerzen.

Eine Entzündung der Fußsohlensehne (Plantarfasziitis) kann am Ursprung der Fußsohlensehne am Fersenbein auftreten und ist die häufigste Form des Fersensporns. Sie kann starke Schmerzen verursachen. Eine Schleimbeutelentzündung (Bursitis) an der Ferse kann ebenfalls zu Fersenschmerzen führen.

Fehlstellungen wie Knick-Senkfuß oder Plattfuß können zudem den Druck auf die Sehnen im Fuß erhöhen und Fersenschmerzen verursachen. Auch durch übermäßige Belastung oder einseitige Bewegungen können Muskeln und Sehnen im Fuß überbeansprucht werden, was zu Fersenschmerzen führen kann. Schädigungen von Nerven im Bein oder Fuß können ebenfalls Fersenschmerzen verursachen. Dies kann durch Nervenkompression oder andere Ursachen bedingt sein.

Es ist wichtig, dass bei anhaltenden oder starken Fersenschmerzen ein Arzt aufgesucht wird, um die genaue Ursache festzustellen und eine gezielte Behandlung einzuleiten..

Wie werden Fersenschmerzen diagnostiziert?

Die Diagnose von Fersenschmerzen beinhaltet in der Regel eine umfassende Anamnese, eine körperliche Untersuchung und bildgebende Verfahren wie Ultraschall oder Röntgen.

Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es bei Fersenschmerzen?

Die Behandlung von Fersenschmerzen umfasst konservative Maßnahmen wie Ruhe, Eisbehandlung, physikalische Therapie und entzündungshemmende Medikamente. In schweren Fällen kann eine operative Behandlung erforderlich sein.

Kann man Fersenschmerzen vorbeugen?

Ja, es gibt verschiedene Maßnahmen, die helfen können, Fersenschmerzen vorzubeugen. Achten Sie darauf, dass Ihre Schuhe gut passen und ausreichend Dämpfung bieten. Vermeiden Sie zu enge oder zu hohe Absätze, da sie den Fuß unnatürlich belasten können. Vermeiden Sie Überlastung. Achten Sie darauf, Ihre Füße nicht übermäßig zu belasten. Vermeiden Sie längeres Stehen oder Gehen auf harten Oberflächen und reduzieren Sie sportliche Aktivitäten, die den Fuß stark beanspruchen. Dehnen und stärken Sie Ihre Fußmuskulatur. Regelmäßiges Dehnen und Kräftigen der Fußmuskulatur kann helfen, die Belastbarkeit des Fußes zu verbessern. Übungen wie Zehenkrallen, Zehenstrecken und Fußwippen können dabei helfen.

Vermeiden Sie auch plötzliche Belastungsänderungen. Wenn Sie Ihre sportliche Aktivität ändern möchten, sollten Sie dies langsam und schrittweise tun, um den Fuß an die neue Belastung zu gewöhnen. Achten Sie zudem auf Ihr Körpergewicht. Übergewicht kann zu einer erhöhten Belastung der Füße führen. Eine gesunde Ernährung und regelmäßige Bewegung können dabei helfen, das Körpergewicht zu reduzieren und die Belastung auf die Füße zu verringern.

Verwenden Sie Einlagen oder Fersenkissen. Bei Bedarf können individuell angepasste Einlagen oder Fersenkissen helfen, den Fuß zu entlasten und Fersenschmerzen vorzubeugen. Es ist wichtig zu beachten, dass diese Maßnahmen nicht in jedem Fall vor Fersenschmerzen schützen können. Wenn Sie bereits unter Fersenschmerzen leiden oder sich unsicher sind, sollten Sie einen Arzt oder eine Ärztin aufsuchen, um eine genaue Diagnose und individuelle Empfehlungen zu erhalten.

Wann sollte ich einen Arzt aufsuchen, wenn ich Fersenschmerzen habe?

Es ist ratsam, einen Arzt aufzusuchen, wenn die Fersenschmerzen anhalten, sich verschlimmern oder mit anderen Symptomen wie Schwellungen, Rötungen oder Fieber einhergehen. Ein Arzt kann eine genaue Diagnose stellen und eine angemessene Behandlung empfehlen.

Fazit

Fersenschmerzen können ein belastendes Symptom sein, das die Lebensqualität beeinträchtigen kann. Es gibt verschiedene Ursachen für Fersenschmerzen, darunter Beeinträchtigungen der Achillessehne, entzündliche Prozesse der Schleimbeutel an der Ferse und Ermüdungsbruch des Fersenbeins. Die Diagnose erfolgt in der Regel durch eine umfassende Anamnese, körperliche Untersuchung und bildgebende Verfahren. Die Behandlung von Fersenschmerzen umfasst konservative Maßnahmen wie Ruhe, Eisbehandlung, physikalische Therapie und entzündungshemmende Medikamente. In schweren Fällen kann eine operative Behandlung erforderlich sein. Es gibt auch Maßnahmen zur Vorbeugung von Fersenschmerzen, wie das Tragen geeigneter Schuhe und das Vermeiden übermäßiger Belastung der Ferse. Bei anhaltenden oder sich verschlimmernden Schmerzen ist es wichtig, einen Arzt aufzusuchen, um eine genaue Diagnose und angemessene Behandlung zu erhalten.

Bleiben Sie aktiv, aber achten Sie auf die Signale Ihres Körpers. Eine frühzeitige Behandlung und Vorbeugung können dazu beitragen, Fersenschmerzen zu vermeiden oder zu lindern und Ihre Mobilität und Lebensqualität zu verbessern.

Quellen und weiterführende Informationen

  1. Haglund-Syndrom, Wikipedia 2024.
  2. Achillodynie, Wikipedia 2024.
  3. Plantar fasciitis – Symptoms and causes – Mayo Clinic, 2023.

ddp


⊕ Dieser Beitrag wurde auf der Grundlage wissenschaftlicher Fachliteratur und fundierter empirischer Studien und Quellen erstellt und in einem mehrstufigen Prozess überprüft.

Wichtiger Hinweis: Der Beitrag beschäftigt sich mit einem medizinischen Thema, einem Gesundheitsthema oder einem oder mehreren Krankheitsbildern. Dieser Artikel dient nicht der Selbst-Diagnose und ersetzt auch keine Diagnose durch einen Arzt oder Facharzt. Bitte lesen und beachten Sie hier auch den Hinweis zu Gesundheitsthemen!

 

 

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