Rechenschwäche: Dyskalkulie – Ursachen, Symptome und Behandlung

Krankheiten und Krankheitsbilder

Medizin Doc Redaktion, aktualisiert am 8. November 2020, Lesezeit: 4 Minuten

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Was sind die Ursachen und Symptome von Dyskalkulie?

Dyskalkulie oder Probleme beim Erlernen von Mathematik, die weit über die Schwierigkeit hinausgehen, eine schwierigere Rechenaufgabe zu lösen, sind für davon betroffene Schüler ein großes Problem.

Menschen, die mit dieser Rechenschwäche zu kämpfen haben, spüren ihre Auswirkungen sowohl in der Schule als auch außerhalb.

Manchmal besteht die Herausforderung nicht nur darin, einfache mathematische Aufgaben zu lösen, sondern auch darin, die Zahlen zu lesen.

Was ist Dyskalkulie?

Dyskalkulie oder Rechenschwäche hat nichts mit der Intelligenz eines Menschen zu tun. Häufig sind unter ihnen auch besonders begabte Menschen zu finden, deren IQ überdurchschnittlich ist.

Die Forschung geht vielmehr davon aus, dass eine solche Veranlagung genetisch bedingt ist. Eine Rechenschwäche ist eine Störung der Veranlagung, die zum Verständnis mathematischer Probleme notwendig ist.

Dyskalkulie weist auf spezifische Schwierigkeiten beim Lernen und Verstehen von Mathematik und Arithmetik hin. Menschen mit Dyskalkulie haben keine ausreichende Vorstellung der Zahlen als Symbole für eine bestimmte Anzahl oder Menge entwickelt.

Menschen, die unter Dyskalkulie leiden, können einfachste mathematische Aufgaben nicht lösen. Die Häufigkeit des Auftretens von Dyskalkulie bei Kindern im schulpflichtigen Alter liegt bei rund sechs Prozent.

Der Begriff Dyskalkulie stammt aus dem Lateinischen. Wörtlich übersetzt bedeutet es Schwierigkeiten beim Zählen. Eine Rechenschwäche wird manchmal auch als mathematische Legasthenie bezeichnet.

Ursachen und Symptome von Dyskalkulie

Bislang konnte nicht geklärt werden, wie und was genau Dyskalkulie verursacht.

Man geht davon aus, dass Dyskalkulie eine genetisch bedingte Störung ist, die durch Anomalien im Bereich des Gehirns verursacht wird, die für die Entwicklung aller Arten von mathematischen Fähigkeiten verantwortlich sind.

Dyskalkulie kann auch in Verbindung mit genetisch bedingten Krankheiten wie dem Turner-Syndrom oder bei Menschen mit der Stoffwechselerkrankung Phenylketonurie (PKU) auftreten.

Dyskalkulie ist eine Störung der Fähigkeit, arithmetische Aufgaben zu lösen, die nicht auf eine geistige Behinderung zurückzuführen ist.

Das Auftreten der Störung wird auch nicht durch äußere oder umweltbedingte Faktoren wie mangelnde Motivation oder Lernbedingungen beeinflusst.

Symptome einer Dyskalkulie: Die Symptome variieren abhängig von der Art der mathematischen Beeinträchtigung, wie verbale Dyskalkulie, lexikalische Dyskalkulie oder etwa eine grafische Dyskalkulie.

Diagnose einer Dyskalkulie

Um eine Rechenschwäche zu diagnostizieren, müssen zunächst neurologische und psychische Störungen sowie Seh- und Hörstörungen ausgeschlossen werden. Diagnose-Test bei Dyskalkulie: Ein Test besteht meist darin, zu prüfen, ob die betroffene Peron einfache mathematische Probleme lösen kann.

Dazu kann zählen: Zahlenfolgen aufzuschreiben oder Zahlen in aufsteigender oder absteigender Reihenfolge anzuordnen. Mithilfe des folgenden Dyskalkulie Tests lässt sich das Ausmaß der Probleme feststellen, die ein Kind beim Rechnen hat: Dyskalkulie Online Test.

Behandlung und Therapie

Was ist eine Dyskalkulie-Therapie? Die Behandlung von Dyskalkulie mit einer geeigneten und möglichst individuellen Therapie kann dabei helfen, eine auftretende Dyskalkulie deutlich zu mindern und den Verlauf einer Rechenschwäche positiv zu beeinflussen.

Auch bei Erwachsenen kann eine Therapie zur Behandlung von Dyskalkulie noch Erfolge erzielen. Bei einer zielgerichteten Therapie von Rechenschwäche in Verbindung mit einer psychotherapeutischen Behandlung, werden spezifisch passende Lernstrategien entwickelt und die seelische Stabilität gefördert.

Mehr Infos dazu unter: Bundesverband Legasthenie und Dyskalkulie e. V.

Dieser Beitrag beschäftigt sich mit einem medizinischen Thema, einem Gesundheitsthema oder einem oder mehreren Krankheitsbildern. Dieser Artikel dient nicht der Selbst-Diagnose und ersetzt auch keine Diagnose durch einen Arzt oder Facharzt. Bitte lesen und beachten Sie hier auch den Hinweis zu Gesundheitsthemen!

 

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