Eine Studie zeigt, dass Eisenbehandlungen Herzinfarkte bei Patienten mit Nierenversagen, die sich einer Dialyse unterziehen müssen, verringern können.
Die Forschungsergebnisse geben Aufschluss über die Häufigkeit von Herzinfarkten, die Art der Herzinfarkte, die prognostische Bedeutung dieser Herzinfarkte sowie die Wirkung von intravenösen hoch- und niedrigdosierten Eisenbehandlungen.
Die koronare Herzkrankheit (KHK) ist bei Patienten mit chronischen Nierenerkrankungen weit verbreitet. Doch wie häufig Herzinfarkte bei Patienten auftreten, die sich einer Hämodialyse unterziehen, und welche Behandlungen geeignet sind, um Herzinfarkte in solchen Fällen zu verhindern, ist umstritten.
Einige Forscher befürchten aufgrund von Beobachtungsstudien an Menschen und Tierversuchen, dass intravenös verabreichtes Eisen die Häufigkeit oder Schwere von Herzinfarkten erhöhen könnte.
Andere Wissenschaftler argumentieren, dass intravenös verabreichtes Eisen die Zahl der Herzinfarkte verringern könnte, da es wahrscheinlich zu einer besseren Sauerstoffversorgung führt. Es gibt jedoch nur wenige Untersuchungen, die das belegen.
Bei der vorliegenden Studie handelt es sich um eine Analyse von 2.141 Patienten, die an der Studie Proactive IV Iron Therapy in Haemodialysis Patients (PIVOTAL) teilnahmen, einem groß angelegten kontrollierten Experiment an 50 Standorten im Vereinigten Königreich.
Die Forscher untersuchten dabei die Auswirkungen einer hoch-dosierten gegenüber niedrig-dosiertem intravenösem Eisengabe bei Hämodialysepatienten.
Die Forscher maßen die Auswirkungen von Eisenbehandlungen auf Herzinfarkte des Typs 1 (die häufigste Art von Herzinfarkten, die durch ein Blutgerinnsel oder eine andere Blockade des Blutflusses verursacht werden) und des Typs 2 (die ohne eine Blockade auftreten, wenn das Herz mehr Sauerstoff benötigt, als es erhält).
Dabei stellte sich heraus, dass 8,4 Prozent der Dialysepatienten innerhalb von zwei Jahren einen Herzinfarkt erlitten. Die Rate der Herzinfarkte vom Typ 1 war 2,5 Mal höher als die vom Typ 2.
Eine hochdosierte intravenöse Eisenbehandlung reduzierte die Herzinfarkte im Vergleich zu einer niedrigdosierten intravenösen Eisenbehandlung.
Herzinfarkte traten bei 7 Prozent in der Hochdosisgruppe und bei 9,5 Prozent der Patienten in der Niedrigdosisgruppe auf.
Herzinfarkte vom Typ 1 traten bei 5,5 Prozent der Patienten in der Hochdosisgruppe und bei 7,3 Prozent in der Niedrigdosisgruppe auf. Die Forscher fanden keine Verringerung der Herzinfarkte vom Typ 2 durch die intravenöse Eisengabe.
Die vorliegende Studie wurde von Oxford University Press (Cardiovascular Research) veröffentlicht.
Quellen: Oxford University Press / Mark C Petrie et al, High-dose intravenous iron reduces myocardial infarction in patients on haemodialysis, Cardiovascular Research (2021). DOI: 10.1093/cvr/cvab317
vgt
Der Beitrag beschäftigt sich mit einem medizinischen Thema, einem Gesundheitsthema oder einem oder mehreren Krankheitsbildern. Dieser Artikel dient nicht der Selbst-Diagnose und ersetzt auch keine Diagnose durch einen Arzt oder Facharzt. Bitte lesen und beachten Sie hier auch den Hinweis zu Gesundheitsthemen!