In einer neuen Studie untersuchten Forscher den Zusammenhang zwischen einer Antibiotikabehandlung und der emotionaler Verarbeitung von Gesichtsausdrücken anderen Menschen. Die Studienteilnehmer, die Antibiotika genommen hatten, zeigten eine verstärkte Reaktion gegenüber traurigen Gesichtern. Die Ergebnisse der Studie stehen im Einklang mit Studien, die Antibiotika bereits in der Vergangenheit mit einem erhöhten Depressionsrisiko in Verbindung gebracht haben.
Ziel der Studie
Antibiotika gehören zu den weltweit am häufigsten verordneten Medikamenten, doch die Forschung der letzten Jahre hat gezeigt, dass sie sich nachteilig auf das menschliche Mikrobiom auswirken können, was wiederum Auswirkungen auf die Gesundheit hat. Es hat sich gezeigt, dass die Gemeinschaft der Mikroorganismen, die den Darm bewohnen, physiologische und neuronale Prozesse reguliert. Da Studien sowohl am Menschen als auch an Tiermodellen gezeigt haben, dass das Darmmikrobiom das Gehirn beeinflussen kann, indem es Emotionen und Kognition beeinflusst, untersuchten die Forscher in ihrer Studie, ob eine Antibiotikabehandlung mit Veränderungen in der emotionalen Verarbeitung und der Stimmung verbunden ist.
Untersuchungsansatz der Studie
Dafür untersuchten die Forscher 105 junge gesunde erwachsene Freiwillige mit psychologischen Tests und Fragebögen. Da sowohl das Immunsystem als auch die sogenannte vagale Signalübertragung die Mikrobiom-Darm-Hirn-Achse vermitteln können, erforschten die Wissenschaftler auch, ob es Hinweise auf solche Veränderungen in der Physiologie der Teilnehmer gab.
Ergebnisse der Studie
Das Forscherteam gelangte zu der Erkenntnis, dass Personen, die in den letzten drei Monaten Antibiotika eingenommen haben, eine stärkere emotionale Neigung zu Traurigkeit zeigen und auf physiologischer Ebene eine höhere Herzfrequenz haben. Die Ergebnisse sind von großer Bedeutung, da Antibiotika mit einer erhöhten Anfälligkeit für Depressionen und Angstzustände verbunden sind. Die Ergebnisse haben auch Auswirkungen auf die Aufnahme von Antibiotika als Ausschlusskriterium in Studien zur emotionalen Verarbeitung und Psychophysiologie.
Quellen
Do common antibiotic treatments influence emotional processing? IN: Physiology & Behavior
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