Studie: Wie sich mangelnde Motivation steigern lässt

Psychische Gesundheit

Torsten Lorenz, aktualisiert am 29.01.2023, Lesezeit: 3 Minuten

Ein charakteristisches Merkmal von Depressionen ist ein Mangel an Motivation.

Bo Li, Professor am Cold Spring Harbor Laboratory (CSHL), entdeckte in Zusammenarbeit mit Z. Josh Huang, Professor am CSHL, eine Gruppe von Neuronen im Mäusegehirn, die die Bereitschaft der Tiere beeinflusst, Aufgaben für Belohnungen auszuführen.

  • Erhöht man die Aktivität dieser Neuronen, arbeiten die Mäuse bis zu einem gewissen Punkt schneller oder tatkräftiger.
  • Außerdem haben diese Neuronen eine Eigenschaft, die verhindert, dass die Maus von der Belohnung süchtig wird.

Die Forschungsergebnisse könnten neue therapeutische Strategien zur Behandlung von psychischen Erkrankungen wie Depressionen aufzeigen, die die Motivation beim Menschen beeinträchtigen.

Der vordere Inselrinde ist ein Bereich des Gehirns, der eine entscheidende Rolle bei der Motivation spielt. Eine Reihe von Neuronen, die das Gen Fezf2 (Fezf2-Neuronen) in dieser Region aktivieren, sind aktiv, wenn die Mäuse sowohl körperliche als auch kognitive Aufgaben erledigen.

Die Forscher vermuteten, dass diese Neuronen nicht die Fähigkeit der Maus beeinflussen, die Aufgabe zu lösen, sondern vielmehr den Motivationsantrieb der Maus.

Die Mäuse wurden darauf trainiert, an einem Wasserflaschenauslauf zu lecken, um eine kleine Belohnung in Form von Zucker zu erhalten. Wenn die Forscher die Aktivität dieser Fezf2-Neuronen erhöhten, leckten die Mäuse kräftiger.

Wurde die Aktivität der Neuronen heruntergeregelt, leckten die Mäuse langsamer. Zu einem ähnlichen Ergebnis kamen die Forscher in einem anderen Experiment, bei dem die Mäuse auf einem Rad liefen, um eine Belohnung zu erhalten.

Die Mäuse liefen schneller, wenn die Fezf2-Neuronen stimuliert wurden. Dieser Effekt zeigte sich auch bei anderen Aufgaben.

Die Forscher waren überrascht, eine Eigenschaft zu entdecken, die verhindert, dass die Mäuse von den Aufgaben und ihren Belohnungen süchtig werden.

Nachdem die Mäuse ihr Zuckerwasser ausgetrunken hatten und satt waren, leckten sie nicht oder rannten nicht schneller, um mehr Zucker zu bekommen, auch dann nicht, wenn die Forschenden die Aktivität der Fezf2-Neuronen hochschraubten.

Das menschliche Äquivalent dieser Neuronen fein abzustimmen, könnte Menschen helfen, die aufgrund von psychischen Erkrankungen wie Depressionen mit Motivationsproblemen zu kämpfen haben, so die Autoren der Studie

  • Die Ergebnisse der Studie wurden in der Fachzeitschrift Cell veröffentlicht.

Quellen

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