Studie: Sexsucht hat wohl mit erhöhten Werten des „Liebeshormons“ Oxytocin zu tun

Gesundheitsnews, Medizin und Forschung, Karolinska Institutet

Torsten Lorenz, aktualisiert am 2. Februar 2022, Lesezeit: 2 Minuten

Männer mit einer hypersexuellen Störung haben möglicherweise höhere Oxytocinwerte im Blut als Männer ohne diese Funktionsstörung.

Zu diesem Ergebnis kommt eine kleine Studie von Wissenschaftlern der University of Cyprus Medical School in Zypern, der Umeå University und des Karolinska Institutet in Schweden.

Bei einer hypersexuellen Störung handelt es sich um ein exzessives, anhaltendes Sexualverhalten, das mit verschiedenen Stimmungslagen im Zusammenhang steht und eine impulsive Komponente sowie einen erlebten Kontrollverlust aufweist.

Das vom Hypothalamus produzierte Hormon Oxytocin wird von der Hypophyse ausgeschüttet. Es spielt eine Schlüsselrolle im Sexualverhalten, und ein abnormaler Hormonspiegel kann zu einer hypersexuellen Störung beitragen.

Die Forscher fanden heraus, dass Männer mit einer zwanghaften Sexualverhaltensstörung (CSBD) im Vergleich zu gesunden Männern einen höheren Oxytocinspiegel aufwiesen.

Eine kognitive Verhaltenstherapie führte zu einer Verringerung sowohl des hypersexuellen Verhaltens als auch des Oxytocinspiegels, erklärte Dr. Andreas Chatzittofis von der University of Cyprus Medical School in Zypern und der Umeå University in Schweden.

Das Wissenschaftlerteam analysierte die Blutproben von 64 Männern mit hypersexuellen Störungen und 38 gesunden Männern und stellte fest, dass die hypersexuellen Männer höhere Oxytocinwerte im Blut hatten.

Dreißig Männer mit hypersexuellen Störungen nahmen an einem kognitiven Verhaltenstherapieprogramm teil und verzeichneten nach der Behandlung einen deutlichen Rückgang ihres Oxytocinspiegels.

Das Hormon Oxytocin spielt eine wichtige Rolle bei der Sexsucht und könnte mach Meinung von Dr. Andreas Chatzittofis ein potenzieller Angriffspunkt für eine zukünftige pharmakologische Behandlung sein.

Die Ergebnisse der vorliegenden Forschungsarbeit wurden in der Fachzeitschrift The Journal of Clinical Endocrinology & Metabolism veröffentlicht wurde.

Quellen: University of Cyprus Medical School / John Flanagan et al, High Plasma Oxytocin Levels in Men With Hypersexual Disorder; The Journal of Clinical Endocrinology & Metabolism (2022). doi.org/10.1210/clinem/dgac015

vgt"

Der Beitrag beschäftigt sich mit einem medizinischen Thema, einem Gesundheitsthema oder einem oder mehreren Krankheitsbildern. Dieser Artikel dient nicht der Selbst-Diagnose und ersetzt auch keine Diagnose durch einen Arzt oder Facharzt. Bitte lesen und beachten Sie hier auch den Hinweis zu Gesundheitsthemen!

Neue Erkenntnisse zu altersbedingten Muskelveränderungen

Neue Erkenntnisse zu altersbedingten Muskelveränderungen

Verstehen Sie die Mechanismen hinter altersbedingten Muskelveränderungen. Der Atlas der alternden Muskeln liefert Einblicke in diese Prozesse...

Diabetiker zu zögerlich bei gesunder Ernährung und Bewegung

Diabetiker zu zögerlich bei gesunder Ernährung und Bewegung

Diabetes: Ein ausgewogener Ernährungsplan kann Ihnen helfen, Ihren Blutzuckerspiegel zu kontrollieren und Ihre Gesundheit zu verbessern....

Können Trockenfrüchte das Osteoarthritis-Risiko senken?

Können Trockenfrüchte das Osteoarthritis-Risiko senken?

Erfahren Sie mehr über Osteoarthritis und das potenzielle Risiko, das mit dem Verzehr von Trockenfrüchten verbunden sein könnte....

Neuer Entzündungsindex hilft bei Management von Autoimmunkrankheiten

Neuer Entzündungsindex hilft bei Management von Autoimmunkrankheiten

Erfahren Sie, wie der Konsum von ultrahochverarbeiteten Lebensmitteln mit dem Risiko einer chronischen Nierenerkrankung zusammenhängt....

Können Psycho-Darmmikrobiotika bei Depressionen helfen?

Können Psycho-Darmmikrobiotika bei Depressionen helfen?

Erfahren Sie mehr über die Verwendung von Darmmikrobiotika zur Unterstützung des Wohlbefindens bei Depressionen....