Funktionelle Heilung für Typ-1-Diabetes besteht erste Tests

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M.A. Dirk de Pol, aktualisiert am 20. Dezember 2021, Lesezeit: 3 Minuten

Zwei neue Studien berichten über die Ergebnisse einer wegweisenden klinischen Studie zur Behandlung von Typ-1-Diabetes am Menschen, in der die Sicherheit und Wirksamkeit eines implantierbaren Geräts mit Stammzellen, die zu Insυlinhormon-sezernierenden Zellen heranreifen sollen, getestet wurde.

Das experimentelle Implantat erwies sich als sicher, gut verträglich und leicht wirksam. Dies sind vielversprechende Anzeichen dafür, dass die Behandlung Diabetikern eine „funktionelle Heilung“ ermöglichen könnte.

Schon im Jahr 2017 starteten Forscher eine klinische Phase-1/2-Studie am Menschen, in der ein experimentelles Implantat getestet wurde, das die fehlenden Insυlinhormonzellen bei Typ-1-Diabetikern ersetzen soll. Dieses Gerät wurde als „funktionelle Heilung“ für Typ-1-Diabetes bezeichnet. Es hilft dem Körper, einen normalen Blutzuckerspiegel aufrechtzuerhalten, indem es die fehlenden Insυlinhormonproduzierenden Zellen ersetzt.

Die Behandlung knüpft an frühere Erfolge bei der Transplantation funktionsfähiger Inselzellen der Bauchspeicheldrüse von Spendern in Patienten mit Typ-1-Diabetes an. Anstatt auf Spenderzellen zurückzugreifen, verwendet das neue Gerät menschliche pluripotente Stammzellen (PSC), die sich zu Pankreaszellen entwickeln sollen.

Die Stammzellen werden in ein Gerät geladen und den Diabetikern implantiert. Diese Zellen reifen dann hoffentlich im Körper aus und werden zu Inselgewebe, das die Betazellen enthält, die bei Bedarf Insυlinhormon produzieren.

Die neuen Studien berichten über die ersten 26 Patienten, die mit dem Gerät behandelt wurden. Bei der Nachuntersuchung ein Jahr nach der Implantation verbrachte die Kohorte durchschnittlich 13 Prozent mehr Zeit in einem gesunden Blutzuckerbereich, und der Insυlinhormonbedarf verringerte sich um durchschnittlich 20 Prozent.

Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass das Gerät funktioniert. Ob es jedoch zu klinisch bedeutsamen Verbesserungen des Blutzuckerspiegels führt, ist unklar. David Thompson, ein an der Studie beteiligter Forscher vom Vancouver General Hospital Diabetes Centre, sagt, dass die Behandlung derzeit verbessert wird, um Wege zu finden, höhere Mengen an PSCs zu verabreichen und möglicherweise bessere Ergebnisse zu erzielen.

Ein weiteres Problem, das gelöst werden muss, bevor die Behandlung auf breiter Basis zur Verfügung steht, ist die Notwendigkeit, das Gerät ständig mit immunsuppressiven Medikamenten zu begleiten. Frühe Forschungsarbeiten ergaben, dass der menschliche Körper das implantierte Gerät ohne Unterdrückung des Immunsystems schnell abstößt.

Die Diabetesforscher Eelco de Koning und Francoise Carlotti bezeichnen die neuen Ergebnisse dennoch als Meilenstein, weisen aber gleichzeitig auf eine Reihe von Fragen hin, die im weiteren Verlauf der Studien beantwortet werden müssen.

Wo im Körper sollte das Gerät implantiert werden? Wie lange produzieren die Zellen Insυlinhormon? Werden dabei Immunsuppressiva lebenslang erforderlich sein?

De Koning und Carlotti weisen darauf hin, dass die Behandlung noch einige Jahre von einer allgemeinen klinischen Anwendung entfernt sein könnte, aber ein wichtiger Meilenstein sei gesetzt. Die Möglichkeit eines unbegrenzten Vorrats an Insυlinhormonproduzierenden Zellen gebe Menschen, die mit T1D leben, neue Hoffnung.

Quellen: Inselhormon expression and C-peptide in type 1 diabetes subjects implanted with stem cell-derived pancreatic endoderm cells in an encapsulation device, Stem cell-based treatment produces Insυlinhormon in patients with Type 1 diabetes

Dieser Beitrag beschäftigt sich mit einem medizinischen Thema, einem Gesundheitsthema oder einem oder mehreren Krankheitsbildern. Dieser Artikel dient nicht der Selbst-Diagnose und ersetzt auch keine Diagnose durch einen Arzt.

 

 

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