Forscher der Universität Boston haben ein neues Instrument entwickelt, mit dem die sehr zeit- und kostenaufwändige Diagnose der Alzheimer-Krankheit automatisiert und schließlich online durchgeführt werden könnte.
ÜBERSICHT
Das neue Diagnoseverfahren der Forscher
Das von den Forschenden entwickelte Computermodell basiert auf maschinellem Lernen. Es ist in der Lage, kognitive Beeinträchtigungen anhand von Audioaufnahmen neuropsychologischer Tests zu diagnostizieren. Ein persönlicher Arztbesuch ist für die Diagnose nicht mehr notwendig.
- Die Ergebnisse der Studie wurden in der medizinischen Fachzeitschrift Alzheimer’s & Dementia veröffentlicht.
Die Forscher sind davon überzeugt, dass eine schnellere und frühere Erkennung der Alzheimer-Krankheit zu größeren klinischen Studien führen könnte, die sich auf Personen in frühen Stadien der Krankheit konzentrieren. Dies könnte auch frühere klinische Interventionen zur Verlangsamung des kognitiven Verfalls ermöglichen.
- Das Forschungsteam trainierte sein Computermodell anhand von Audioaufnahmen neuropsychologischer Interviews mit mehr als 1 000 Personen. Das Programm transkribierte die Interviews und wandelte sie in Zahlen um.
Ein endgültiges Modell wurde trainiert, um die Wahrscheinlichkeit und den Schweregrad der kognitiven Beeinträchtigung einer Person auf der Grundlage von demografischen Daten, Textkodierungen und tatsächlichen Diagnosen von Neurologen und Neuropsychologen zu bewerten.
Ergebnis der Studie
Den Forschern zufolge war das Modell in der Lage, genau zwischen gesunden Personen und solchen mit Demenz zu unterscheiden.
Zudem konnte es auch Unterschiede zwischen Personen mit leichter kognitiver Beeinträchtigung und Demenz zu erkennen. Es zeigte sich dabei, dass die Art und Weise, wie die Menschen sprachen – schnell oder langsam – weniger wichtig war als das, was sie sagten.
Screening vor dem Auftreten von Symptomen
Das Computermodell der Forscher unterteilt die Untersuchungsprotokolle in verschiedene Abschnitte, die auf den durchgeführten klinischen Tests basieren. Sie entdeckten dabei zum Beispiel, dass der sogenannte Boston Naming Test für eine genaue Demenzdiagnose am aufschlussreichsten ist. Bei diesem Test werden Personen aufgefordert, ein Bild mit einem Wort zu benennen.
- Mit dieser Form der frühzeitigen Diagnose von Demenz können rechtzeitig wirksame Behandlungs- und Unterstützungspläne erstellt und die Wahrscheinlichkeit eines kognitiven Rückgangs eingezuschätzt werden.
Quelle
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