Abnehmen: Welche Wirkung Schlaf auf Gewicht und Kalorienzufuhr haben kann

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Torsten Lorenz, aktualisiert am 7. Februar 2022, Lesezeit: 4 Minuten

Gesund abnehmen ohne Sport und Diät: Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in den USA haben in einer einer neuen Studie die Auswirkungen von ausreichend Schlaf auf die tägliche Kalorienzufuhr untersucht.

Menschen die genug schlafen, nehmen weniger Kalorien zu sich

Testpersonen, die ihre Schlafdauer von weniger als 6,5 pro Nacht um durchschnittlich 1,2 Stunden verlängerten, konnten demnach ihre Kalorienzufuhr im Schnitt um circa 270 kcal pro Tag reduzieren. Einige konnten ihre Kalorienzufuhr sogar bis zu 500 Kalorien pro Tag reduzieren.
Wirkung der Schlafdauer auf Kalorienzufuhr

In einer randomisierten klinischen Studie mit 80 Erwachsenen fanden Esra Tasali und ihre Kollegen von der UChicago und der University of Wisconsin-Madison heraus, dass junge, übergewichtige Erwachsene, die gewöhnlich weniger als 6,5 Stunden pro Nacht schliefen, ihre Schlafdauer nach einer persönlichen Schlafberatung um durchschnittlich 1,2 Stunden pro Nacht erhöhen konnten.

Die Schlafbehandlung zielte darauf ab, die Schlafdauer auf 8,5 Stunden zu verlängern – und durch die längere Schlafdauer im Vergleich zu den Kontrollpersonen verringerte sich auch die Gesamtkalorienzufuhr der Teilnehmer um durchschnittlich 270 kcal (Kalorien) pro Tag.

Appetitregulierung: Schlafmangel führt zu einer erhöhten Nahrungsaufnahme

Im Laufe der Jahre haben die Forschung gezeigt, dass Schlafmangel eine Auswirkung auf die Appetitregulierung hat, die zu einer erhöhten Nahrungsaufnahme führt und damit im Laufe der Zeit das Risiko einer Gewichtszunahme erhöht, erklärt Esra Tasali, Direktorin des UChicago Sleep Center an der University of Chicago Medicine.

Das führte zu der Frage: Wenn das bei Schlafmangel passiert, kann man dann den Schlaf verlängern und einige dieser nachteiligen Folgen umkehren?

In der vorliegenden neuen wissenschaftlichen Untersuchung wurden nicht nur die Auswirkungen einer verlängerten Schlafdauer auf die Kalorienaufnahme untersucht, sondern vor allem auch die Ernährungsgewohnheiten der Teilnehmer in einer realen Umgebung.

Die Studienteilnehmerinnen und Studienteilnehmer schliefen in ihren eigenen Betten, überwachten ihren Schlaf mit tragbaren Geräten und folgten ansonsten ihrem normalen Lebensstil ohne Anweisungen zu Ernährung oder Sport.

Die Forschenden haben nur den Schlaf verändert und die Teilnehmer essen lassen, was sie wollten, ohne dass sie ihre Ernährung selbst protokolliert oder anderweitig verfolgt hätten.

Erfassung der Kalorienzufuhr

Zur objektiven Erfassung der Kalorienzufuhr der Versuchsteilnehmer stützten sich die Forscher stattdessen auf die Methode des doppelt markierten Wassers zur Bestimmung des Energieumsatzes und die Veränderung der Energiespeicher.

Bei diesem Test trinkt eine Person Wasser, in dem sowohl die Wasserstoff- als auch die Sauerstoffatome durch seltenere, aber natürlich vorkommende stabile Isotope ersetzt wurden, die sich leicht nachweisen lassen.

Diese Methode gilt laut Dr. Dale A. Schoeller, emeritierter Professor für Ernährungswissenschaften an der UW-Madison, als Goldstandard für die objektive Messung des täglichen Energieverbrauchs in einer realen Umgebung außerhalb von Labors.

Insgesamt konnten die Studienteilnehmer, die ihre Schlafdauer verlängerten, ihre Kalorienzufuhr um durchschnittlich 270 kcal pro Tag reduzieren, was einem Gewichtsverlust von etwa 12 kg innerhalb von drei Jahren entsprechen würde, wenn die Effekte über einen längeren Zeitraum aufrechterhalten würden.

Einfach abnehmen

Diät im Schlaf - Menschen die genug schlafen, nehmen weniger Kalorien zu sich
Im Schlaf abnehmen (Foto: Pixabay)

Der vielleicht überraschendste Aspekt der Studie war die Einfachheit des Eingriffs. Die Forscherinnen und Forscher konnten feststellen, dass die Studienteilnehmerinnen und Studienteilnehmer nach nur einer einzigen Schlafberatung ihre Schlafgewohnheiten so weit ändern konnten, dass sich die Schlafdauer erhöhte.

Bereits nach einer einzigen Schlafberatung konnten die Testpersonen ihre durchschnittliche Schlafdauer um über eine Stunde pro Nacht erhöhen. Auch wenn keinerlei andere Änderungen der Lebensgewohnheiten vorgeschrieben wurden, nahmen die meisten Teilnehmenden deutlich weniger Essen zu sich, einige sogar bis zu 500 Kalorien weniger pro Tag.

Den Forschenden zufolge war dies keine Studie zur Gewichtsabnahme. Aber bereits innerhalb von nur zwei Wochen konnte eine geringere Kalorienaufnahme und eine negative Energiebilanz – die Kalorienaufnahme liegt unter dem Kalorienverbrauch – nachgewiesen werden.

Wenn man gesunde Schlafgewohnheiten über einen längeren Zeitraum beibehält, würde dies im Laufe der Zeit zu einem klinisch bedeutsamen Gewichtsverlust führen. Das könnte Menschen, die abnehmen wollen, wirklich helfen, so Esra Tasali, Direktorin des UChicago Sleep Center an der University of Chicago Medicine abschließend.

Quellen: University of Chicago Medical Center / „Effect of Sleep Extension on Objectively Assessed Energy Intake Among Adults with Overweight in Real-Life Settings,“ JAMA Internal Medicine (2022). DOI: 10.1001/jamainternmed.2021.8098

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Eine Studie zeigt, dass körperlich anstrengende Arbeit mit einer höheren Fruchtbarkeit des Mannes verbunden ist. Laut einer neuen Studie des Brigham and Women's Hospital, einem Gründungsmitglied des Mass General Brigham-Gesundheitssystems, haben Männer, die bei der Arbeit häufig schwere Gegenstände heben, eine höhere Spermienzahl. Die Studie, die in der Zeitschrift Human Reproduction veröffentlicht wurde, ist Teil der Kohorte Environment and Reproductive Health (EARTH), einer klinischen Studie, die untersuchen soll, wie sich die Belastung durch Umweltchemikalien und die Wahl des Lebensstils auf die reproduktive Gesundheit auswirken. Nur wenige Studien haben untersucht, wie berufliche Faktoren zu diesen Vorteilen beitragen können, so die Wissenschaftler. Diesen neuen Erkenntnissen zufolge kann körperliche Aktivität am Arbeitsplatz auch mit einer deutlichen Verbesserung des Fortpflanzungspotenzials von Männern verbunden sein. Unfruchtbarkeit ist ein wachsendes Problem, das durch ein breites Spektrum komplizierter Faktoren verursacht werden kann. Dennoch sind etwa vierzig Prozent der Unfruchtbarkeitsfälle auf männliche Faktoren wie Spermienzahl, Spermienqualität und Sexualfunktion zurückzuführen. Vor allem die Spermienzahl und -qualität gelten als Hauptursache für die steigenden Unfruchtbarkeitsraten bei Männern. Eine frühere Analyse unter Leitung des EARTH-Studienteams ergab, dass die Spermienzahl und -qualität bei Männern, die eine Fruchtbarkeitsbehandlung in Anspruch nehmen, zwischen 2000 und 2017 um bis zu 42 % zurückgegangen ist. "Darüber hinaus gibt es immer mehr Belege dafür, dass männliche Unfruchtbarkeit mit häufigen chronischen Krankheiten wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Autoimmunerkrankungen zusammenhängt", sagte Lidia Mnguez-Alarcón, Reproduktions-Epidemiologin an der Brigham's Channing Division of Network Medicine und Co-Investigatorin der EARTH-Studie. Die EARTH-Studie ist eine Zusammenarbeit zwischen der Harvard T. Chan School of Public Health und dem Brigham and Women's Hospital zur Untersuchung der Auswirkungen von Lebensstil und Umweltfaktoren auf die Fruchtbarkeit. Im Rahmen der EARTH-Studie wurden Proben und Umfragedaten von mehr als 1 500 Männern und Frauen gesammelt; die aktuelle Studie konzentrierte sich auf eine Untergruppe dieser Teilnehmer, nämlich 377 männliche Partner von Paaren, die sich in einem Fertilitätszentrum behandeln lassen wollten. Die Forscher fanden heraus, dass Männer, die angaben, bei ihrer Arbeit häufig schwere Gegenstände zu heben oder zu bewegen, eine um 46 % höhere Spermienkonzentration und eine um 44 % höhere Gesamtspermienzahl aufwiesen als Männer mit körperlich weniger anstrengenden Tätigkeiten. Zusätzlich zu den höheren Spiegeln des männlichen Sexualhormons Osteron wiesen Männer, die über mehr körperliche Aktivität am Arbeitsplatz berichteten, auch höhere Spiegel des weiblichen Sexualhormons Östrogen auf. Laut Mnguez-Alarcón sind im Gegensatz zu dem, was einige vielleicht noch aus dem Biologieunterricht in Erinnerung haben, "männliche" und "weibliche" Hormone bei beiden Geschlechtern vorhanden, wenn auch in unterschiedlichen Mengen. In diesem Fall vermuten die Wissenschaftler, dass überschüssiges Osteron in Östrogen umgewandelt wird, ein bekannter Mechanismus zur Aufrechterhaltung eines normalen Spiegels beider Hormone im Körper. Während die aktuelle Studie einen Zusammenhang zwischen körperlicher Aktivität und Fruchtbarkeit bei Männern, die sich einer Fruchtbarkeitsbehandlung unterziehen, feststellte, bedarf es weiterer Untersuchungen, um festzustellen, ob diese Ergebnisse auf Männer in der Allgemeinbevölkerung übertragbar sind oder nicht. Außerdem hoffen die Forscher, dass künftige Untersuchungen die biologischen Mechanismen aufdecken werden, die dabei eine Rolle spielen. Die reproduktive Gesundheit ist an sich schon wichtig, aber es gibt immer mehr Belege dafür, dass die männliche Unfruchtbarkeit Licht auf allgemeinere Gesundheitsprobleme werfen kann, wie etwa die häufigsten chronischen Krankheiten. Die Entdeckung von Maßnahmen, die Menschen ergreifen können, um ihre Fruchtbarkeit zu verbessern, kommt nicht nur Paaren zugute, die versuchen, schwanger zu werden, sondern uns allen.

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