Diagnose Fokale Epilepsie (fokale Anfälle): Wissenschaftler der NYU School of Medicine kommen in einer neue Studie zu dem Ergebnis, dass eine fokale Epilepsie, die nur von einem bestimmten Teil des Gehirns ausgeht, oft zu lange undiagnostiziert bleiben.
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Subtile Anzeichen oft unentdeckt
Das kann in der Folge zu unerwartete Anfällen führen, die zu Unfällen beitragen. Eine frühere Diagnose einer fokalen Epilepsie könnte demnach zu weniger Autounfällen führen.
Untersuchungsgegenstand der vorliegenden Forschungsarbeit war die fokale Epilepsie, die am häufigsten auftretenden Form dieser Hirnerkrankung. Den Wissenschaftlern zufolge zählt die Studie zu den ersten, die sich mit dem Versagen beschäftigt, die Symptome subtiler Anfälle frühzeitig zu erkennen und zu diagnostizieren. Subtile Anfälle – „subtle seizures“ – sind undeutlich, flüchtig, kaum sichtbar und mithin oft schwer erkennbar.
Die von Forschern der NYU School of Medicine geleitete Studie ergab, dass es im Durchschnitt zwei Jahre dauern kann, bis Ärzte die frühen Anzeichen der fokalen Epilepsie erkennen und diagnostizieren, insbesondere bei einer Untergruppe von Patienten mit Anfällen, die keine unkontrollierten Bewegungen der Arme und Beine zu beobachten sind.
Symptome fokaler Epilepsie
Zu den Symptomen dieser sogenannten „nicht-motorischen Anfälle“ können stattdessen eine wiederkehrende kurze Halluzination, ein starkes Déjà-vu-Gefühl oder Empfindungen eines traumartigen Zustands im Wachzustand gehören. Subtilere Anfälle werden oft erst diagnostiziert, wenn sie zu störenden „motorischen“ Anfällen fortgeschritten sind, so die Studienautoren.
Die WHO schätzt, dass weltweit mindestens 50 Millionen Menschen an Epilepsie leiden, darunter die häufigste fokale Epilepsie. Laut den Autoren der Studie sind Arzneimittel bei der Kontrolle der meisten Symptome nach der Diagnose sehr wirksam, aber da subtile Anzeichen oft unentdeckt und undiagnostiziert bleiben, sind die tatsächlichen Zahlen vermutlich noch höher als die Schätzungen.
Für die Studie analysierten die Wissenschaftler die Daten von 447 Epilepsiepatienten im Alter zwischen 12 und 60 Jahren, die im Laufe der Zeit in 34 Epilepsie-Behandlungszentren auf der ganzen Welt überwacht wurden.
Dabei stellte sich heraus, dass 246 Epilepsiepatienten sechs Jahre nach ersten Anzeichen nichtmotorischer Anfälle diagnostiziert wurden, während 201 Patienten im Schnitt innerhalb von zwei Monaten nach den motorischen Anfällen diagnostiziert wurden.
Die Forscher vertreten die Ansicht, dass die Auswirkungen einer früheren Diagnose bei Patienten mit fokaler Epilepsie über eine frühzeitigere Behandlung der Patienten hinausgehen. Im Rahmen der Studie gaben 23 Epilepsiepatienten an, vor ihrer Diagnose einen oder mehrere Autounfälle gehabt zu haben. Neunzehn dieser nicht diagnostizierten Patienten hatten nicht-motorische Anfälle, während vier Patienten motorische Anfälle hatten.
Diagnose einer fokalen Epilepsie verbessern
Um die Diagnosen bei fokaler Epilepsie zu verbessern, ist es den Wissenschaftlern zufolge von entscheidender Bedeutung, dass die Ärzte die Möglichkeit eines Anfalls nicht übersehen. Das gilt insbesondere bei Fällen in der Notaufnahme und nach jeder Art von Autounfall. Patienten müssen mit ihren Ärzten zusammenarbeiten und ehrlich sein, was wiederkehrende abnorme oder ungewöhnliche Symptome betrifft, die sie erleben.
Alle untersuchten Patienten wurden zwischen 2012 und 2017 in ein detailliertes Patientenregister aufgenommen. Die Studienteilnehmer konnten vor Studienbeginn über die Häufigkeit und Art ihrer Anfälle berichten.
Für die Analyse wurden die selbstberichteten Symptome mit medizinischen Aufzeichnungen kombiniert, die Bewertungen durch einen Neurologen und Informationen über frühere anfallsbedingte Verletzungen und Autounfälle enthielten. Die Ergebnisse der Studie wurden in der wissenschaftlichen Fachzeitschrift Epilepsia online veröffentlicht.
Quellen
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