Das Fatty Acid Research Institute (FARI) hat in Zusammenarbeit mit dem Cooper Institute in einer wissenschaftlichen Forschungsarbeit die Wirkungsweise von Omega-3-Fettsäuren auf die Herzfrequenz untersucht.
Die Wirkung von Omega-3-Fettsäuren auf das Herz ist seit langem bekannt, aber die genauen Gründe und Wirkungsweisen waren bisher weniger klar. Es ist zwar bekannt, dass sie den Serumtriglyzeridspiegel senken, aber der Effekt ist relativ gering.
Außerdem ist nicht klar, inwieweit ein hoher Triglyzeridspiegel überhaupt einen Risikofaktor darstellt. Wie wirken also die beiden Omega-3-Fettsäuren Docosahexaensäure (DHA) und Eicosapentaensäure (EPA)?
Für die vorliegende Studie lagen den Forschern die Daten von 13.912 gesunden Männern und Frauen vor, die über eine Zeitspanne von 10 Jahren an der Cooper Clinic in Dallas an Vorsorgeuntersuchungen teilnahmen. Diese medizinischen Untersuchungen umfassten routinemäßig sowohl einen Belastungstest auf dem Laufband als auch die Messung des Omega-3-Index (das heißt der EPA+DHA-Werte der roten Blutkörperchen von OmegaQuant Analytics).
Ein Bestandteil des Belastungstests wird als „Herzfrequenz-Erholung“ bezeichnet. Er bezieht sich darauf, wie schnell sich der Herzschlag nach maximaler Belastung verlangsamt. Je schneller der Herzschlag abfällt, desto gesünder ist das Herz.
Beim Vergleich der Erholung der Herzfrequenz der Patienten mit ihren Omega-3-Index fanden die Forscher eine signifikante Korrelation zwischen diesen beiden Variablen: Je höher der Omega-3-Index, desto schneller fiel die Herzfrequenz ab. Der Effekt war bei Frauen stärker ausgeprägt als bei Männern, aber bei beiden statistisch signifikant.
Dieser Zusammenhang ist in Abbildung 1 (rechts) zusammengefasst, in der der Omega-3-Index auf der x-Achse und der Abfall der Herzfrequenz eine Minute nach Beendigung des Laufbandtests (gemessen in Schlägen pro Minute, BPM) als positive Zahl auf der y-Achse dargestellt ist.
Dabei handelt es sich um die unkorrigierten Werte. (Zum Beispiel bedeutet 25 Schläge pro Minute auf der y-Achse, dass die Herzfrequenz der Person eine Minute nach Beendigung des Trainings – also bei der maximalen Herzfrequenz – um 25 Schläge pro Minute gesunken ist).
Bereinigt um Alter, die maximale kardiorespiratorische Fitness (METs), BMI und den Raucherstatus war ein um zwei Prozentpunkte höherer Omega-3-Index mit einer um 0,35 bzw. 0,69 BPM (Herzschläge pro Minute) höheren Erholung der Herzfrequenz bei Männern und Frauen verbunden (jeweils p<0,001). Frühere Forschungsarbeiten haben gezeigt, dass eine langsame Erholung der Herzfrequenz mit einem erhöhten Risiko für den plötzlichen Herztod verbunden ist, was dazu passt, dass höhere EPA- und DHA-Werte mit einem geringeren Risiko für den plötzlichen Herztod verbunden sind.
Diese neuen Erkenntnisse stimmen laut Dr. William Harris, Präsident von FARI und Miterfinder des Omega-3-Index sowie einer der Autoren der vorliegenden Studie, mit den bekannten Vorteilen von Omega-3-Fettsäuren auf die Ruheherzfrequenz überein und liefern neue Erkenntnisse darüber, wie diese wichtigen Fettsäuren die Gesundheit des Herzens erhalten könne.
Diese positiven Auswirkungen auf den autonomen Herztonus ergänzen andere kardioprotektive Effekte von Omega-3-Fettsäuren, einschließlich der Senkung des Blutdrucks, chronischen Entzündungen und der Thrombozytenaggregation. Sie erklären somit zumindest teilweise, warum Omega-3-Fettsäuren gut für das Herz sind.
Zukünftige Untersuchungen zur Behandlung sollten die Omega-3-Aufnahme (und den Omega-3-Index) definieren, die diesen Aspekt der Herzfunktion optimiert, so die Forscher. Die vorliegenden Forschungsergebnisse wurden in der wissenschaftlichen Fachzeitschrift Prostaglandins, Leukotrienes and Essential Fatty Acids veröffentlicht.
(Quellen: Fatty Acid Research Institute / Cooper Institute / Prostaglandins, Leukotrienes and Essential Fatty Acids)
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