Studie: Wie Meditation dabei helfen kann, weniger Fehler zu machen

Gesundheitsnews, Medizin und Forschung, Meditation

Torsten Lorenz, aktualisiert am 16.08.2023, Lesezeit: 3 Minuten

Wirkung von Meditation auf das Gehirn

Was bereits 20 Minuten meditieren bewirken können

Eine Studie der Michigan State University untersuchte, wie Open Monitoring Meditation (Aufmerksamkeitsmeditation) – eine Form der Meditation, bei der die Aufmerksamkeit auf Gefühle, Gedanken oder Empfindungen gerichtet wird – die Gehirnaktivität in einer Weise verändert, die auf eine verbesserte Fehlererkennung schließen lässt.

Besonders überraschend war für die Forschenden, dass bereits eine einzige 20-minütige geführte Meditationssitzung Veränderungen in der Gehirnaktivität von Nichtmeditierenden hervorrufen kann.

  • Die Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass verschiedene Formen der Meditation unterschiedliche neurokognitive Effekte haben können.

Wie funktioniert Open Monitoring Meditation?

Bei einigen Formen der Meditation konzentriert man sich auf ein einziges Objekt, in der Regel den Atem.

Bei der Open Monitoring Meditation geht es darum, sich nach innen zu wenden und auf alles zu achten, was in Geist und Körper vor sich geht.

Open Monitoring wird normalerweise verwendet, um die eigenen Gedanken zu beobachten, ohne sich darauf zu fokussieren. Bei dieser Art der Meditation wird man dazu angehalten, sich während der Meditation von seinen Emotionen und sogar von seinem physischen Körper zu lösen.

Das Ziel ist es, ruhig zu sitzen und genau darauf zu achten, wohin der Geist geht, ohne sich zu sehr von der Szene gefangen nehmen zu lassen.

Fehler erkennen und darauf reagieren

Für die Studie rekrutierten die Forschenden der Michigan State University mehr als 200 Teilnehmerinnen und Teilnehmer, um zu testen, wie sich Open Monitoring Meditation darauf auswirkt, wie Menschen Fehler erkennen und darauf reagieren.

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die zuvor noch nie meditiert hatten, wurden durch eine 20-minütige Meditationsübung mit offener Aufmerksamkeit geführt, während die Wissenschaftler ihre Gehirnaktivität mittels Elektroenzephalografie (EEG) maßen. Anschließend absolvierten sie einen computergestützten Ablenkungstest.

  • Die Elektroenzephalographie (EEG) kann die Gehirnaktivität im Millisekundenbereich messen, und man erhielt präzise Messungen der neuronalen Aktivität direkt nach Fehlern im Vergleich zu richtigen Antworten.

Etwa eine halbe Sekunde nach einem Fehler tritt ein bestimmtes neuronales Signal auf, die so genannte Fehlerpositivität, die mit dem bewussten Erkennen von Fehlern verbunden ist.

  • Die Forschenden fanden heraus, dass die Stärke dieses Signals bei den Meditierenden im Vergleich zu den Kontrollpersonen erhöht ist.

Auch wenn die Meditierenden keine unmittelbare Leistungssteigerung erzielten, geben die Studienergebnisse der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler einen vielversprechenden Einblick in das Potenzial kontinuierlicher Meditation.

Den Autoren der Studie zufolge sind die Forschungsergebnisse ein klarer Beweis dafür, dass bereits 20 Minuten Meditation die Fähigkeit des Gehirns verbessern können, Fehler zu erkennen und zu korrigieren.

  • Die Ergebnisse der Studie wurden in der wissenschaftlichen Zeitschrift Brain Sciences veröffentlicht.

Quellen

  • Michigan State University
  • Brain Sciences, Lin Y, Eckerle WD, Peng LW, Moser JS. On Variation in Mindfulness Training: A Multimodal Study of Brief Open Monitoring Meditation on Error Monitoring. Brain Sciences. 2019; 9(9):226. https://doi.org/10.3390/brainsci9090226

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