Neue Strategie eliminiert HIV in infizierten Mäusen

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Dirk de Pol, aktualisiert am 17. Januar 2022, Lesezeit: 2 Minuten

HIV ist schwer zu bekämpfen, da es dazu neigt, sich in Speicherzellen zu verstecken. Allerdings gibt es immer mehr Belege dafür, dass eine Heilung möglich sein könnte. In einer neuen Studie konnte durch die Verbesserung einer früheren „Kick and Kill“-Technik das HIV bei 40 Prozent der behandelten Mäuse vollständig beseitigt werden.

HIV ist heutzutage eine kontrollierbare Krankheit. Die Patienten, die täglich eine antiretrovirale Therapie (ART) einnehmen, können ein relativ normales Leben führen.

Dadurch wird das Virus an der Replikation gehindert und auf ein nicht mehr nachweisbares Niveau reduziert. Allerdings ist es dann nicht völlig verschwunden. Das Virus schlummert stattdessen in Reservoirs in den infizierten Zellen und ist bereit, wieder aufzutauchen und Schaden anzurichten, wenn die Therapie abgesetzt wird.

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler haben eine neue Strategie erforscht, die aufbaut auf einer Kick-and-Kill-Technik, die an HIV-infizierten Mäusen mit menschenähnlichem Immunsystem durchgeführt und in einer Studie von 2017 beschrieben wurde. Das Forscherteam verabreichte Mäusen eine synthetische Verbindung namens SUW133, die das schlafende HIV aktiviert und es den ART-Medikamenten ermöglicht, infizierte Zellen zu finden und zu töten. Zusätzlich injizierten die Forscher den Mäusen gesunde natürliche Killer-Immunzellen. Bei 40 Prozent der Mäuse wurden dadurch die HIV-Virusreservoirs vollständig beseitigt.

Die Ergebnisse, die in der Zeitschrift Nature Communications veröffentlicht wurden, eröffnet ein neues Paradigma für eine mögliche HIV-Heilung in der Zukunft, ist Dr. Jocelyn Kim, die Hauptautorin der Studie überzeugt. Die Forscher planen, die Technik weiter zu verfeinern, um im Idealfall 100 Prozent der Testmäuse von HIV zu befreien. Auch Experimente an Primaten sind in Arbeit, auf dem Weg zu eventuellen Versuchen am Menschen.


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