Eis wird rutschig, wenn sich durch Wärme oder Reibung eine Schicht aus flüssigem Wasser darauf bildet. Dieses Prinzip haben Forscher nun auf ein injizierbares Medikament angewandt, das zur Behandlung von Arthrose eingesetzt werden könnte.
In der heutigen Behandlung der Arthose wird häufig ein natürliches Polysaccharid namens Hyaluronsäure in arthritische Gelenke gespritzt. Dies soll die Schmierung zwischen den Knochen verbessern. Allerdings wird die Hyaluronsäure nach der ersten Anwendung schnell wieder abgebaut.
Auf der Suche nach einer beständigeren Alternative verwendete ein Forscherteam der Southeast University in China ein mikrofluidisches Gerät zur Herstellung neuartiger winziger Gelpartikel. Diese bestehen aus Hyaluronsäure und einer länger haltbaren Verbindung namens Methacrylatanhydrid.
Diese Partikel wurden zusätzlich mit einer weiteren Verbindung mit dem langen Namen 2-Methylacryloyloxyethylphosphorylcholin beschichtet. Diese zusätzliche Verbindung enthält positiv und negativ geladene chemische Gruppen, die eine dünne Wasserschicht auf die Oberfläche der Partikel zogen, wodurch sie sehr rutschig wurden – genau wie Eis.
Die Forscher beluden die Poren der Partikel darüber hinaus auch mit einem entzündungshemmenden Medikament. Diese Medikament wird dann langsam und kontinuierlich in einer flüssigen Umgebung freigesetzt und wirkt entzündungshemmend.
Bei Ratten mit Osteoarthritis im Frühstadium war das Gel sehr wirksam. Die Gelenke wiesen eine bessere Schmierung, weniger Knorpelzerstörung, weniger Reibung und weniger Entzündung auf als die einer unbehandelten Kontrollgruppe. Außerdem wiesen die behandelten Ratten höhere Werte von Kollagen II und Aggrecan auf. Beide Substanzen sind Indikatoren für gesunden Gelenkknorpel.
Bevor klinische Versuche am Menschen beginnen können, sind weitere Experimente erforderlich.
Die Forschungsergebnisse werden in einem Artikel beschrieben, der in der Zeitschrift ACS Nano veröffentlicht wurde.
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