Ein Forscherteam des La Jolla Institute for Immunology (LJI) hat herausgefunden, dass Parkinson-Patienten in ihren Gedächtnis-T-Zellen eine deutliche genetische Signatur der Krankheit aufweisen. Dies könnte es ermöglichen, diese Gene gezielt anzusprechen und damit neue Parkinson-Behandlungen und -Diagnosen zu entwickeln.
Die Parkinson-Krankheit wurde bisher nicht als Autoimmunerkrankung angesehen. Die neuen Studienergebnisse legen nun aber nahe, dass T-Zellen, die für die Immunantwort wichtig sind, bei Parkinson eine Rolle spielen.
Entsprechend sind die Forscher nun davon überzeugt, dass eine Intervention mit Antikörpertherapien das Fortschreiten der Krankheit bremsen könnte. Dies gilt insbesondere in einem frühen Stadium der Krankheit. Die Ergebnisse der Studie wurden in der Zeitschrift npj Parkinson’s Disease veröffentlicht.
ÜBERSICHT
Forscher finden unerwarteten Ansatzpunkt für Medikamente
Die Forscher fanden heraus, dass die T-Zellen im Gehirn dafür verantwortlich sein könnten, die Alpha-Synuclein-Proteine anzugreifen, was möglicherweise anhaltende Entzündungen bei Menschen mit Parkinson verursacht.
Durch die Identifizierung der Gene der T-Zellen im Gehirn ist es möglich zu bestimmen, welche Patienten T-Zellen haben, die auf Alpha-Synuclein reagieren, und welche nicht. Ein wichtiges Gen, das in diesen T-Zellen exprimiert wird, ist LRRK2. Dieses Gen wird mit dem genetischen oder familiären Typ der Parkinson-Krankheit in Verbindung gebracht. Die Nervenzellen vieler Parkinson-Patienten exprimieren LRRK2, aber die neue Studie ist die erste, die zeigt, dass dieses Gen auch in T-Zellen exprimiert wird.
Viele der in diesen T-Zellen exprimierten Gene waren jedoch völlig unerwartet und wurden bisher nicht mit der Parkinson-Krankheit in Verbindung gebracht. Damit eröffnet sich ein neuer Ansatzpunkt für mögliche Therapeutika für Parkinson.
Neue Parkinson-Therapien in Sicht
Im nächsten Schritt planen die Forscher die Untersuchung von postmortalen Gehirnproben. Sie wollen damit prüfen, ob die gleichen selbstreaktiven T-Zellen, die im Blut gefunden werden, auch die Nervenzellen von Parkinson-Patienten angreifen. Die Forscher planen auch, nach anderen Zielen zu suchen, die von T-Zellen bei Parkinson-Patienten erkannt werden könnten.
Um die Ergebnisse ihrer Studien in neue wirksame Therapien umzusetzen, wollen die Wissenschaftler nun untersuchen, wie verschiedene Gene in verschiedenen Stadien des Fortschreitens der Parkinson-Krankheit aktiviert oder gehemmt werden können.
Quellen
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