Umfrage: Jugendliche brauchen bei Oralverkehr mehr Aufklärung über wirksamen Schutz vor Geschlechtskrankheiten

Gesundheitsnews, Medizin und Forschung

Torsten Lorenz, aktualisiert am 27. Januar 2022, Lesezeit: 3 Minuten

American Academy of Family Physicians: Wissenschaftler in den USA haben die Kenntnisse von mehr als 900 Jugendlichen im Alter von 14 bis 24 Jahren über die Risiken von Oralsex und die Hindernisse bei der Anwendung von Schutzmaßnahmen mit Hilfe einer nationalen Umfrage untersucht.

Obwohl die Zahl der sexuell übertragbaren Geschlechtskrankheiten und der mit den Humane Papillomviren (HPV) zusammenhängenden Kopf- und Halskrebserkrankungen im Zusammenhang mit Oralverkehr steigt, gaben weniger als 10 Prozent der befragten Jugendlichen an, sich zu schützen.

Auch wenn die Risiken einer Übertragung von sexuell übertragbaren Krankheiten beim Oralverkehr geringer ist als beim Vaginalverkehr, werden viele sexuell übertragbare Krankheiten oral übertragen, darunter Herpes, Gonorrhö, Chlamydien, Syphilis und HIV sowie andere Erreger der Atemwege.

Zu den Gründen, sich beim Oralverkehr nicht zu schützen, gehören demnach unter anderem fehlendes Wissen über die Risiken, begrenzter Zugang zu und Unzufriedenheit mit entsprechenden Schutzmethoden sowie kulturelle Normen.

Ein Großteil der befragten Jugendlichen wusste, dass bei ungeschütztem Oralverkehr einige Geschlechtskrankheiten übertragen werden können, aber viele Jugendliche unterschätzten auch die Schwere der mit dem Oralverkehr verbundenen Risiken: „Man kann sich eigentlich nicht großartig anstecken“, so die Ansicht vieler Befragten.

Die Jugendlichen bemängelten fehlende Informationen über geeignete Schutzmethoden, wodurch sie daran gehindert wurden, sicheren Oralverkehr zu praktizieren. Einige der befragten Jugendlichen zeigten sich weniger besorgt über sexuell übertragbare Infektionen als über eine Schwangerschaft.

Nach Meinung der Jugendlichen würden eine umfassendere Sexualaufklärung, eine offene Diskussionen über Oralsex im Gegensatz zu der Aufforderung, „keinen Oralsex zu haben“, und eine normalisierte Darstellung in den Medien dazu führen, dass sie mehr Schutzmaßnahmen anwenden.

Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler kamen zu dem Schluss, dass Programme, die auf die Senkung der Raten sexuell übertragbarer Infektionen bei Jugendlichen zugeschnitten sind, auch die Aufklärung über die Verwendung von Schutzvorrichtungen beim Oralverkehr umfassen sollten.

Die Studienergebnisse wurden in dem Fachblatt Annals of Family Medicine veröffentlicht.

Quellen: American Academy of Family Physicians / Arianna Strome et al, Youths‘ Knowledge and Perceptions of Health Risks Associated With Unprotected Oral Sex, The Annals of Family Medicine (2022). DOI: 10.1370/afm.2761

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