Die Forschung geht davon aus, dass sich die Parkinson-Krankheit im Gehirn festsetzt, lange bevor offensichtliche motorische Symptome auftreten.
- Ein großes Anliegen der Forscher ist daher die Entwicklung von Diagnoseinstrumenten, die die Krankheit frühzeitig erkennen können. Wissenschaftler in Israel haben eine vielversprechende neue Technologie in diesem Bereich vorgestellt.
Das von ihnen modifizierte MRT ist in der Lage, winzige, verräterische Strukturen zu erkennen, die sich tief im Gehirn bilden, wenn die Parkinson fortschreitet.
ÜBERSICHT
Wie funktioniert das neue MRT-Verfahren?
Die von Wissenschaftlern der Hebräischen Universität Jerusalem geleitete Forschungsarbeit nutzt eine Bildgebungstechnologie, die als quantitative MRT (qMRI) bekannt ist. Diese Abwandlung der herkömmlichen MRT ist in der Lage, die chemische Struktur und Zusammensetzung von Geweben durch die Aufnahme mehrerer MRT-Bilder bei unterschiedlichen Anregungsenergien genauer zu untersuchen.
Die Forscher passten dieses Instrument an, um eine Gehirnregion zu untersuchen, die als Striatum bekannt ist und von der bekannt ist, dass sie sich während des Fortschreitens der Parkinson-Krankheit verschlechtert.
- Bei der Untersuchung der Gehirne von 99 Parkinson-Patienten im Frühstadium und 46 gesunden Kontrollpersonen konnten die Wissenschaftler winzige strukturelle Unterschiede in einem Teil des Striatums, dem sogenannten Putamen, feststellen.
Anschließend konnten sie diese Anomalien mit dem für die Krankheit charakteristischen Dopaminabbau und dem damit verbundenen Verlust der motorischen Symptome in Verbindung bringen.
Welche Einsatzmöglichkeiten bietet die neue Technologie?
Dem Team zufolge sind die mit der qMRI-Technik erzielten Messungen so empfindlich, dass sie bislang nur bei Untersuchungen von Gehirnzellen post mortem möglich waren. Die nun mögliche sichere Anwendung bei lebenden Patienten ist so ein wichtiger Schritt in Richtung Frühdiagnose von Parkinson und anderen neurodegenerativen Krankheiten.
- Allerdings geht das Team davon aus, dass noch bis zu fünf Jahre Arbeit nötig sind, um die Technologie in ein klinisch nutzbares Instrument zu verwandeln.
Neben der Diagnose könnte die Technologie nach Ansicht des Teams auch zur Verfolgung feiner struktureller Veränderungen im Gehirn eingesetzt werden, um das Fortschreiten der Krankheit zu überwachen. Auf diese Weise ließen sich auch die Wirksamkeit von Therapien überwachen und personalisierte Behandlungen ermöglichen.
Quellen
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