Das Affenpocken-Virus (Monkeypox) kann durch den Kontakt mit Hautläsionen und Tröpfchen einer infizierten Person sowie durch gemeinsam benutzte Gegenstände wie Bettwäsche und Handtücher übertragen werden.
Zu den Symptomen des Affenpocken-Virus gehören unter anderen Fieber, Schüttelfrost, geschwollene Lymphknoten, Muskelschmerzen, Abgeschlagenheit und ein windpockenähnlicher Ausschlag an Händen und im Gesicht.
Bislang verlaufen die meisten in Europa auftretenden Fälle von Affenpocken mild. Nach Angaben der WHO klingen die Affenpocken normalerweise nach zwei bis vier Wochen ab.
Ausbreitung des Affenpocken-Virus in Europa
Ein hochrangiger europäischer Gesundheitsexperte hat am Freitag davor gewarnt, dass die Fälle des seltenen Affenpockenvirus (Monkeypox-virus) in den kommenden Monaten zunehmen könnten, wenn sich das Virus im europäischen Raum ausbreitet.
Angesichts der bevorstehenden Sommersaison mit Massenveranstaltungen, Festivals und Partys befürchtet der WHO-Regionaldirektor für Europa, Hans Kluge, dass sich die Übertragung beschleunigen könnte.
Das Affenpocken-Virus, das charakteristische Pusteln verursacht, aber selten tödlich verläuft, wurde bisher in Zentral- und Westafrika beobachtet.
In den vergangenen Wochen wurden jedoch auch in europäischen Ländern wie Portugal und Schweden sowie in England (UK), Kanada und Australien Fälle von Affenpocken entdeckt, so Kluge, der die Ausbreitung als atypisch“ bezeichnete.
Mit einer Ausnahme hätten alle der jüngsten Fälle von Affenpocken keine relevante Reisegeschichte in Gebiete, in denen die Affenpocken endemisch sind, fügte der WHO-Gesundheitsexperte hinzu.
Kluge warnte davor, dass die Übertragung des Affenpocken-Virus dadurch begünstigt werden könnte, dass „die derzeit entdeckten Fälle bei Personen auftreten, die sexuelle Aktivitäten ausüben“, und dass viele die Symptome nicht erkennen.
Die meisten anfänglichen Fälle von Affenpocken traten bei Männern auf, die Sex mit Männern hatten und sich in Kliniken für sexuelle Gesundheit behandeln ließen, sagte Kluge und fügte hinzu, das dies nahelege, dass die Übertragung des Affenpocken-Virus bereits seit einiger Zeit andauert.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) teilte mit, sie untersuche die Tatsache, dass viele der gemeldeten Fälle Menschen betrafen, die sich als homosexuell, bisexuell oder Männer, die Sex mit Männern haben, identifizieren.
Die Aussage des Beamten der WHO kam zu dem Zeitpunkt, als Frankreich, Belgien und Deutschland ihre ersten Fälle von Affenpocken meldeten und Italien bestätigte, dass es nun drei Fälle der Krankheit gibt.
Anstieg der Affenpocken-Infektionen in EU erwartet
Anstieg in den kommenden Tagen von Affenpocken-Virus-Infektionen: Nach Angaben der leitenden medizinischen Beraterin der britischen Gesundheitsbehörde, Susan Hopkins, ist damit zu rechnen, dass sich dieser Anstieg der Affenpocken-Virus-Infektionen in den kommenden Tagen fortsetzen wird und weitere Fälle in der Bevölkerung auftauchen werden.
Sie forderte insbesondere homosexuelle und bisexuelle Männer auf, auf Symptome von Affenpocken zu achten, da ein „beachtlicher Anteil“ der Fälle im Vereinigten Königreich und in Europa auf diese Gruppe entfalle.
Affenpocken seien bisher nicht als sexuell übertragbare Infektion beschrieben worden, so die UKHSA.
Der britische Gesundheitsminister Sajid Javid versuchte, die Öffentlichkeit zu beruhigen und twitterte: „Die meisten Fälle verlaufen mild und ich kann bestätigen, dass wir weitere Dosen von Impfstoffen beschafft haben, die gegen Affenpocken wirksam sind.“
Die UKHSA teilte mit, dass vier weitere Fälle von Affenpocken-Infektionen (Monkeypox-virus), die am 16. Mai 2022 gemeldet wurden, alle als homosexuelle, bisexuelle oder andere Männer, die Sex mit Männern haben, identifiziert wurden und sich offenbar in London infiziert haben.
Zwei neue gemeldete Erkrankungsfälle vom 18. Mai 2022 hatten ebenfalls keine Vorgeschichte von Reisen in Länder, in denen das Affenpocken-Virus endemisch ist, und „es ist möglich, dass sie die Infektion durch Übertragung in der Community erworben haben“. Die Behörde machte keine näheren Angaben zu den am Freitag gemeldeten neuen Fällen.
Die WHO arbeitet mit den betroffenen Ländern zusammen – sie erleichtert den Informationsaustausch und unterstützt die Erkennung von Affenpocken-Fällen und die Untersuchung von Ereignissen.
Quelle: WHO
ddp
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