ÜBERSICHT
- 1 Was ist Keuchhusten und warum ist er gefährlich?
- 2 Die Rolle der Impfung in der Schwangerschaft
- 3 Empfohlener Impfplan gegen Keuchhusten
- 4 Frühe Behandlung: Antibiotika als Schlüssel
- 5 Praktische Tipps für werdende Eltern
- 6 Keuchhusten in der Gesellschaft: Ein wachsendes Problem
- 7 Expertenmeinungen: Was sagt die Wissenschaft?
- 8 Häufig gestellte Fragen (FAQs)
Was ist Keuchhusten und warum ist er gefährlich?
Keuchhusten ist eine hoch ansteckende bakterielle Infektion, die durch Bordetella pertussis verursacht wird. Während Erwachsene und ältere Kinder oft nur unter einem anhaltenden Husten leiden, kann die Krankheit bei Säuglingen schwerwiegende Komplikationen verursachen. Besonders bei Kindern unter zwei Monaten führt Pertussis häufig zu Krankenhausaufenthalten.
Symptome bei Säuglingen: Worauf Eltern achten sollten
Im Gegensatz zu älteren Kindern oder Erwachsenen zeigen Säuglinge oft keine typischen Keuchhusten-Symptome wie den charakteristischen „keuchenden“ Husten. Stattdessen treten häufig Atempausen (Apnoe) auf, die lebensbedrohlich sein können. Ein weiteres Warnzeichen ist ein extrem hoher Weiße-Blutkörperchen-Wert (Leukozytose), der fälschlicherweise mit Krebs oder anderen Erkrankungen verwechselt werden kann.
Die Rolle der Impfung in der Schwangerschaft
Die Impfung gegen Keuchhusten während der Schwangerschaft ist ein entscheidender Schutz für Neugeborene. Durch die Impfung zwischen der 27. und 36. Schwangerschaftswoche werden Antikörper von der Mutter auf das ungeborene Kind übertragen. Dies bietet Säuglingen in den ersten Lebensmonaten einen wichtigen Schutz, bevor sie selbst geimpft werden können.
Warum ist die Impfung so wichtig?
Säuglinge sind in den ersten Lebenswochen besonders anfällig für schwere Verläufe von Keuchhusten. Laut Experten wie Dr. Caitlin Li, einer Infektiologin am Ann & Robert H. Lurie Children’s Hospital in Chicago, kann die Impfung der Mutter das Risiko von Komplikationen und Todesfällen erheblich senken. Eine flächendeckende Impfung schützt zudem die gesamte Bevölkerung, indem sie die Verbreitung der Krankheit eindämmt.
Empfohlener Impfplan gegen Keuchhusten
Die Zentren für Krankheitskontrolle und Prävention (CDC) geben klare Empfehlungen für die Pertussis-Impfung:
- Säuglinge und Kleinkinder: Impfungen in den Monaten 2, 4, 6, 15–18 und zwischen 4–6 Jahren.
- Jugendliche: Eine Auffrischimpfung im Alter von 11–12 Jahren, mit Nachholimpfungen bis 18 Jahre.
- Schwangere: Eine Impfung zwischen der 27. und 36. Schwangerschaftswoche, um Neugeborene zu schützen.
Diese Impfungen sind sicher und effektiv. Sie reduzieren nicht nur das Risiko schwerer Erkrankungen, sondern verringern auch die Übertragung des Bakteriums.
Frühe Behandlung: Antibiotika als Schlüssel
Die frühzeitige Behandlung von Keuchhusten mit Antibiotika ist entscheidend, um die Symptome zu lindern und die Verbreitung der Krankheit zu stoppen. Wird die Therapie früh eingeleitet, können die Beschwerden deutlich reduziert werden. Auch wenn eine spätere Behandlung die Symptome nicht mehr wesentlich beeinflusst, hilft sie, die Ansteckung anderer zu verhindern.
Wie erkennt man Keuchhusten frühzeitig?
Eltern und Ärzte sollten auf ungewöhnliche Symptome wie Atempausen oder einen stark erhöhten Weiße-Blutkörperchen-Wert achten. Eine schnelle Diagnose durch einen PCR-Test oder eine Kultur des Nasen-Rachen-Abstrichs ist essenziell. Besonders bei Säuglingen sollte sofort gehandelt werden, um Komplikationen zu vermeiden.
Praktische Tipps für werdende Eltern
Um Ihr Kind und Ihre Familie vor Keuchhusten zu schützen, können Sie folgende Maßnahmen ergreifen:
- Sprechen Sie mit Ihrem Arzt: Klären Sie frühzeitig, wann die Pertussis-Impfung während der Schwangerschaft erfolgen sollte.
- Halten Sie den Impfplan ein: Stellen Sie sicher, dass alle Familienmitglieder, die Kontakt zum Neugeborenen haben, gegen Keuchhusten geimpft sind.
- Achten Sie auf Symptome: Bei ungewöhnlichem Husten oder Atempausen beim Säugling suchen Sie sofort einen Arzt auf.
- Hygiene beachten: Regelmäßiges Händewaschen und das Vermeiden von Kontakt zu kranken Personen reduziert das Ansteckungsrisiko.
Keuchhusten in der Gesellschaft: Ein wachsendes Problem
Die steigenden Fallzahlen von Keuchhusten sind besorgniserregend. Laut aktuellen Daten übertreffen die Inzidenzen in vielen Ländern die Zahlen vor der Pandemie. Dies unterstreicht die Notwendigkeit einer flächendeckenden Impfung und eines erhöhten Bewusstseins für die Krankheit.
Warum nehmen die Fälle zu?
Ein Grund für den Anstieg könnte eine nachlassende Impfbereitschaft sein. Zudem kann der Schutz durch frühere Impfungen im Laufe der Zeit nachlassen, was die Bedeutung von Auffrischimpfungen unterstreicht. Öffentliche Aufklärungskampagnen sind notwendig, um die Bevölkerung über die Risiken und den Nutzen der Impfung zu informieren.
Expertenmeinungen: Was sagt die Wissenschaft?
Dr. Caitlin Li betont, dass die Symptome bei Säuglingen oft atypisch sind, was die Diagnose erschwert. „Die charakteristischen Anzeichen wie der keuchende Husten fehlen häufig, dafür treten Atempausen auf“, erklärt sie. Ärzte sollten bei hohen Weiße-Blutkörperchen-Werten immer an Keuchhusten denken, um eine Fehldiagnose zu vermeiden.
Der globale Kontext
Weltweit ist Keuchhusten nach wie vor eine Herausforderung, insbesondere in Ländern mit niedriger Impfrate. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt ebenfalls die Impfung während der Schwangerschaft als effektive Maßnahme zum Schutz von Neugeborenen. Diese Strategie hat in vielen Ländern bereits zu einem Rückgang schwerer Fälle geführt.
Häufig gestellte Fragen (FAQs)
Ist die Pertussis-Impfung während der Schwangerschaft sicher für Mutter und Kind?
Ja, die Impfung ist umfassend getestet und wird von der CDC sowie der WHO als sicher eingestuft. Sie schützt das Neugeborene durch die Übertragung mütterlicher Antikörper, ohne Risiken für die Schwangerschaft zu verursachen. Studien zeigen, dass Nebenwirkungen wie leichte Schmerzen an der Injektionsstelle selten und mild sind.
Welche Komplikationen können bei unbehandeltem Keuchhusten bei Säuglingen auftreten?
Ohne Behandlung kann Keuchhusten bei Säuglingen zu schweren Komplikationen wie Lungenentzündung, Krampfanfällen oder sogar Hirnschäden durch Sauerstoffmangel führen. In seltenen Fällen ist die Krankheit tödlich, weshalb eine frühzeitige Diagnose und Therapie entscheidend sind.
Warum sind Auffrischimpfungen für Erwachsene notwendig?
Der Impfschutz gegen Keuchhusten lässt nach etwa 5–10 Jahren nach. Auffrischimpfungen, insbesondere für Erwachsene mit Kontakt zu Säuglingen, wie Großeltern oder Betreuungspersonen, sind wichtig, um eine Ansteckung zu verhindern. Die CDC empfiehlt eine Auffrischung alle 10 Jahre.
Wie schütze ich mein ungeimpftes Neugeborenes vor Keuchhusten?
Neben der Impfung der Mutter während der Schwangerschaft sollten alle Familienmitglieder und Bezugspersonen geimpft sein, um eine sogenannte „Kokooning“-Strategie zu verfolgen. Zusätzlich sind gute Hygienemaßnahmen, wie häufiges Händewaschen und das Tragen von Masken bei Krankheitssymptomen, entscheidend.
Gibt es Alternativen zur Pertussis-Impfung?
Derzeit gibt es keine gleichwertige Alternative zur Impfung, um Keuchhusten effektiv zu verhindern. Andere Maßnahmen wie Hygiene helfen, die Verbreitung zu reduzieren, bieten jedoch keinen vergleichbaren Schutz vor schweren Verläufen, insbesondere bei Säuglingen.
Wie wird Keuchhusten diagnostiziert?
Die Diagnose erfolgt meist durch einen PCR-Test oder eine Kultur aus einem Nasen-Rachen-Abstrich. Bei Säuglingen ist eine Blutuntersuchung auf Leukozytose hilfreich, da hohe Weiße-Blutkörperchen-Werte ein Hinweis auf Pertussis sein können. Eine frühzeitige Diagnose ist besonders wichtig, um Komplikationen zu vermeiden.
Kann Keuchhusten trotz Impfung auftreten?
Durchbruchinfektionen sind selten, aber möglich, da kein Impfstoff 100%igen Schutz bietet. Geimpfte Personen haben jedoch meist mildere Symptome und ein geringeres Risiko für Komplikationen. Die Impfung reduziert zudem die Übertragung des Bakteriums erheblich.
Dieser Beitrag beschäftigt sich mit einem medizinischen Thema, einem Gesundheitsthema oder einem oder mehreren Krankheitsbildern. Dieser Artikel dient nicht der Selbst-Diagnose und ersetzt auch keine Diagnose durch einen Arzt oder Facharzt. Bitte lesen und beachten Sie hier auch den Hinweis zu Gesundheitsthemen!
Quelle:
Li, C. (2025). Experts urge vaccination during pregnancy to prevent infant whooping cough deaths. News-Medical.Net. https://www.news-medical.net/news/20251003/Experts-urge-vaccination-during-pregnancy-to-prevent-infant-whooping-cough-deaths.aspx






