Einer neuen Studie zufolge könnte ein einfacher Netzhautscan Aufschluss darüber geben, ob eine Person ein Risiko für einen frühen Tod hat. Je größer der Unterschied zwischen dem chronologischen Alter einer Person und ihrem Netzhautalter ist, desto höher ist ihr Sterberisiko, so das Ergebnis einer online im British Journal of Ophthalmology veröffentlichten Studie.
Diese Methode ist sehr einfach, da sie sich auf einen einfachen Netzhautscan stützt, um das biologische Alter einer Person zu bestimmen. Die Forscher nutzten dabei maschinelles Lernen, um ein Modell zu entwickeln, das das Alter einer Person durch die Messung der Verschlechterung des Gewebes auf der Rückseite des Auges vorhersagen kann.
Bei den meisten gesunden Erwachsenen mittleren Alters konnte der Algorithmus das biologische Alter bis auf dreieinhalb Jahren genau anhand eines einzigen Netzhautbildes bestimmen. Personen jedoch, bei denen eine große Lücke zwischen ihrem chronologischen Alter und ihrem biologischen Alter gemäß Netzhautscan klaffte, wiesen über einen Zeitraum von 11 Jahren ein höheres Sterberisiko auf.
Bei Personen bei denen chronologisches und biologisches Alter mehr als drei Jahren auseinander lagen, zeigte sich ein bis 67 Prozent erhöhtes Sterberisiko im Vergleich zu Personen mit einem geringen Altersunterschied. Für jedes Jahr Unterschied zwischen Netzhautalter und chronologischem Alter errechneten die Wissenschaftler einen Anstieg des vorzeitigen Sterberisikos um zwei Prozent.
Die Forscher stützten sich auf 80.169 Fundusbilder von 46.969 Erwachsenen im Alter von 40 bis 69 Jahren, die alle Teil der UK Biobank waren, einer großen, bevölkerungsbasierten Studie mit mehr als einer halben Million britischer Bürger mittleren und höheren Alters.
Etwa 19.200 Fundusbilder vom rechten Auge von 11.052 Teilnehmern, die sich bei der ersten Biobank-Gesundheitsuntersuchung in relativ guter Verfassung befanden, wurden zur Validierung der Genauigkeit des Deep-Learning-Modells für die Vorhersage des Netzhautalters verwendet.
Die Forscher sind überzeugt, dass schon bald ein einfacher Augenscan zur einfachen Überwachung des allgemeinen Gesundheitszustands einer Person verwendet werden könnte. Der Algorithmus könnte auch in eine Smartphone-App integriert werden, die es Ärzten ermöglicht, Patienten aus der Ferne und vor Ort schneller einzuschätzen, um notwendige Behandlungen besser zu erkennen und einleiten zu können.
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