Neues Hydrogel könnte Gelenke vor Osteoarthritis schützen

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M.A. Dirk de Pol, Veröffentlicht am: 04.03.2022, Lesezeit: 2 Minuten

Wissenschaftler haben ein injizierbares Hydrogel entwickelt, das die Entstehung verletzungsbedingter Arthrose verhindern kann. Das Gel erlaubt die dauerhafte Verabreichung von Medikamenten in die geschädigten Gelenke, um die Entzündung in Schach zu halten. Eine neue Studie der New York University, die in der Zeitschrift Biomaterials  veröffentlicht wurde, befasst sich mit posttraumatischer Osteoarthritis (PTOA), die eine Folge von Gelenkschäden ist. Sie macht 10 Prozent aller Arthrosefälle aus. Gegenwärtig stehen zwar Medikamente zur Verfügung, die die Schmerzen lindern, aber es gibt keine Therapeutika, die das Fortschreiten der Krankheit verlangsamen oder aufhalten.

Der Grund dafür ist einfach. Es ist schwierig, Medikamente in die betroffenen Gelenke zu bringen und dafür zu sorgen, dass sie dort lange genug verbleiben. Nur so ist es möglich die Entzündung zu unterdrücken und die Knorpelregeneration zu fördern. Ein Team von Wissenschaftlern hat nun ein vielversprechendes haltbares Vehikel zur Verabreichung von Medikamenten entwickelt zu haben, um das Fortschreiten der PTOA zu stoppen.

Das injizierbaren Gel besteht aus einer Verbindung von Polypeptiden, Proteinen und einem entzündungshemmenden Wachstumsfaktor namens Atsttrin. Bei Körpertemperatur bilden diese Verbindungen ein poröses Netzwerk, das ein optimales biomechanisches Umfeld für die anhaltende Freisetzung der entzündungshemmenden Wachstumsfaktoren bietet. Gleichzeitig fördert das Gel die Regeneration von Gewebe.

Das Forscherteam konnte dies in Experimenten an Kaninchen nachweisen, bei denen das Gel vor dem Fortschreiten der PTOA in deren vorderen Kreuzbändern schützte. Da das Gel auf Proteinen und nicht auf synthetischen Materialien basiert, ist es im Körper gut verträglich und sollte sich innerhalb weniger Wochen abbauen.

Es bleibt noch einiges zu tun, um die optimale Dosierung für die verschiedenen Szenarien zu bestimmen, da in den Experimenten dieselbe Wirkstoffkonzentration sowohl zur Vorbeugung als auch zur Behandlung von PTOA verwendet wurde. Die Wissenschaftler sind jedoch der Ansicht, dass diese vielversprechenden ersten Ergebnisse die Grundlage für eine neuartige Therapie nicht nur für PTOA, sondern auch für andere Erkrankungen bilden, die durch geschädigte, entzündete Gelenke gekennzeichnet sind.

Dieser Beitrag beschäftigt sich mit einem medizinischen Thema, einem Gesundheitsthema oder einem oder mehreren Krankheitsbildern. Dieser Artikel dient nicht der Selbst-Diagnose und ersetzt auch keine Diagnose durch einen Arzt. Bitte lesen und beachten Sie hier auch den Hinweis zu Gesundheitsthemen!

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