Studie zeigt erbliche Faktoren für Herzkrankheit

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Dirk de Pol, aktualisiert am 15. Februar 2024, Lesezeit: 5 Minuten

Herzkrankheit ist eine weit verbreitete und ernsthafte Erkrankung, die Millionen von Menschen weltweit betrifft. Sie wird durch die Verengung oder Blockierung der Koronararterien, die das Herz mit Blut versorgen, gekennzeichnet. Während Lebensstilfaktoren wie Ernährung, Bewegung und Rauchen eine wichtige Rolle bei der Entwicklung von Herzkrankheiten spielen, gibt es auch erbliche Faktoren, die das Risiko einer Person erhöhen können.

Verständnis für koronare Herzkrankheiten

Koronare Herzkrankheiten treten auf, wenn die Endothelzellen, die die innerste Schicht der Blutgefäße auskleiden, funktionsgestört sind. Diese Funktionsstörung führt zur Bildung von Plaque, bestehend aus Cholesterin, Fett und anderen Substanzen, in den Arterien. Im Laufe der Zeit kann diese Plaque den Blutfluss zum Herzen einschränken, was zu Brustschmerzen, Atemnot und sogar Herzinfarkten führen kann.

Erbliche Faktoren und genetisches Risiko

Forschungen haben gezeigt, dass bestimmte genetische Varianten mit einem erhöhten Risiko für die Entwicklung von koronaren Herzkrankheiten verbunden sind. Diese Varianten regulieren die Expression mehrerer Gene, die in spezifischen biologischen Wegen zusammenarbeiten. Die Identifizierung dieser Wege und das Verständnis ihrer Rolle bei der Krankheit waren jedoch eine Herausforderung.

Die Rolle des TLNRD1-Gens

Eine kürzlich in Nature veröffentlichte Studie hat Licht auf die Rolle eines wenig erforschten Gens namens TLNRD1 bei koronaren Herzkrankheiten geworfen. TLNRD1 spielt eine entscheidende Rolle bei der Funktion der Endothelzellen, der Herz-Kreislauf-Gesundheit und möglicherweise der Entwicklung von koronaren Herzkrankheiten. Die Studie ergab, dass TLNRD1 Teil eines Weges ist, der die Reaktionen der Endothelzellen auf den Blutfluss reguliert.

Potenzielle therapeutische Ziele

Die Identifizierung genetischer Risikofaktoren im Zusammenhang mit der Funktion der Endothelzellen eröffnet Möglichkeiten für die Entwicklung gezielter Therapien, die direkt die Gesundheit der Blutgefäße ansprechen. Obwohl Statine, die auf hohe Cholesterinspiegel abzielen, wirksam bei der Verringerung des Risikos für Todesfälle aufgrund koronarer Herzkrankheiten sind, besteht Bedarf an Therapien, die gezielt die Funktionsstörung der Endothelzellen behandeln.

Die Herausforderung bei der Identifizierung genetischer Risikofaktoren

Genomweite Assoziationsstudien haben dazu beigetragen, genetische Varianten zu identifizieren, die mit verschiedenen Krankheiten, einschließlich koronarer Herzkrankheiten, in Verbindung stehen. Die Verknüpfung dieser Varianten mit spezifischen biologischen Wegen hat sich jedoch als herausfordernd erwiesen. Viele dieser Varianten kodieren nicht für Proteine, sondern regulieren die Expression mehrerer Gene, die an krankheitsassoziierten Wegen beteiligt sind.

Die Ergebnisse der Studie

Die von Forschern der Stanford University durchgeführte Studie verwendete hochdurchsatzmolekularbiologische Techniken und computergestützte Methoden, um wichtige biologische Wege und neue Gene zu identifizieren, die an der Funktion der Endothelzellen beteiligt sind und möglicherweise zur koronaren Herzkrankheit beitragen.

Mithilfe modernster molekularbiologischer Hochdurchsatztechniken und Berechnungsmethoden konnten die Wissenschaftler wichtige biologische Pfade identifizieren und neue Gene entdecken, die an der Regulation der Endothelzellen beteiligt sind.

Um diese Studie durchzuführen, sequenzierten die Forscher das Genom von Endothelzellen und analysierten die genetischen Varianten, die mit der koronaren Herzkrankheit in Verbindung gebracht werden. Durch den Vergleich von gesunden und kranken Gewebeproben konnten sie spezifische Gene identifizieren, die in den Endothelzellen unterschiedlich exprimiert wurden. Diese Gene könnten potenziell zur Entwicklung und Progression der koronaren Herzkrankheit beitragen.

Ein wichtiger Aspekt der Studie war die Identifizierung von genetischen Varianten, die die Expression bestimmter Gene in den Endothelzellen beeinflussen. Durch die Verknüpfung dieser Varianten mit der koronaren Herzkrankheit konnten die Forscher potenzielle Zielgene identifizieren, die für die Entwicklung neuer Therapien relevant sein könnten.

Darüber hinaus untersuchten die Forscher auch die Funktion der identifizierten Gene und Pfade in den Endothelzellen. Sie konnten zeigen, dass diese Gene an wichtigen zellulären Prozessen beteiligt sind, die für die Funktion der Endothelzellen und die Aufrechterhaltung der Gefäßgesundheit entscheidend sind. Durch die Manipulation dieser Gene konnten sie auch Veränderungen in der Funktion der Endothelzellen nachweisen, die mit der koronaren Herzkrankheit in Verbindung gebracht werden.

Die Ergebnisse dieser Studie liefern wertvolle Einblicke in die molekularen Mechanismen, die der koronaren Herzkrankheit zugrunde liegen, und legen den Grundstein für zukünftige Forschungen und die Entwicklung neuer Therapien. Indem sie die genetischen Grundlagen der Endothelzellen und ihre Rolle bei der koronaren Herzkrankheit besser verstehen, können Wissenschaftler gezieltere Behandlungsansätze entwickeln und die Prävention und Behandlung dieser weit verbreiteten Krankheit verbessern.

Fazit

Die Erforschung der erblichen Faktoren und genetischen Risikofaktoren für koronare Herzkrankheiten ist von entscheidender Bedeutung, um das Verständnis dieser komplexen Krankheit zu verbessern und neue therapeutische Ansätze zu entwickeln. Die Rolle des TLNRD1-Gens bei der Funktion der Endothelzellen und der Herz-Kreislauf-Gesundheit bietet neue Einblicke und potenzielle therapeutische Ziele. Durch die gezielte Behandlung der Funktionsstörung der Endothelzellen können wir hoffentlich das Risiko von Herzkrankheiten verringern und die Herzgesundheit der Menschen verbessern.

Quellen und weiterführende Informationen

  1. Risk Factors for Coronary Artery Disease. Jonathan C. Brown; Thomas E. Gerhardt; Edward Kwon. NIH, January 23, 2023.
  2. Coronary Artery Disease Genetics Enlightened by Genome-Wide Association Studies. Kessler T., Schunkert H. JACC Basic Transl Sci. 2021 Jul 26;6(7):610-623. doi: 10.1016/j.jacbts.2021.04.001.
  3. Convergence of coronary artery disease genes onto endothelial cell programs. Schnitzler, G.R., Kang, H., Fang, S. et al. Nature (2024). https://doi.org/10.1038/s41586-024-07022-x

ddp


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