Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie z.B. Schlaganfall und Herzinfarkt mit Atherosklerose hängen stark vom Niveau des LDL-Cholesterins ab. Eine Studie von Wissenschaftlern des Karolinska Institutet zeigt nun, dass zwei Proteine, die Cholesterinpartikel im Blut transportieren, frühzeitig Auskunft über das Risiko einer Erkrankung geben. Die Forscher plädieren daher für die Einführung neuer Leitlinien zur Früherkennung. Die Ergebnisse ihrer Studie könnten den Weg für eine frühzeitige Behandlung ebnen, die die Morbiditäts- und Mortalitätsrate senken könnte.
Die Forscher haben den Zusammenhang zwischen Herz-Kreislauf-Erkrankungen und ApoB/apoA-1-Werten bei mehr als 137 000 schwedischen Männern und Frauen im Alter zwischen 25 und 84 Jahren untersucht. Die Personen wurden 30 Jahre lang beobachtet, wobei 22.000 von ihnen in irgendeiner Form an Herz-Kreislauf-Erkrankungen litten. Die neuen Analysemethoden sind einfach, kostengünstig und sicher und erfordern keine Nüchternheit vor dem Test, wie dies bei bislang herkömmlichen LDL- und Nicht-HDL-Tests der Fall ist. Die Forscher stützten sich bei ihrer Studie auf eine große Datenbank (AMORIS) und verknüpften die Laboranalysen mit mehreren klinischen Diagnoseregistern.
„Die Ergebnisse zeigen, dass das Risiko für Herzinfarkt, Schlaganfall und Koronarchirurgie umso größer ist, je höher der apoB/apoA-1-Wert ist. Die Studie zeigte auch, dass das Risiko bei Vorhandensein von niedrigen schützenden ApoA-1-Werten verstärkt wurde“, sagt Göran Walldius, leitender Autor der Studie und emeritierter Professor am Karolinska Institutet
Der Zusammenhang wurde sowohl bei Männern als auch bei Frauen beobachtet, und die erhöhten Werte konnten bereits 20 Jahre vor dem Ausbruch von Herz-Kreislauf-Erkrankungen festgestellt werden.
„Eine frühzeitige präventive Behandlung und Information über kardiovaskuläre Risiken ist natürlich wichtig, um den Einzelnen in die Lage zu versetzen, seine Risikosituation zu bewältigen“, sagt Walldius. „Eine frühzeitige Behandlung kann auch die Kostenbelastung für die öffentlichen Gesundheitsdienste verringern.“
Alles in allem deuten die Ergebnisse darauf hin, dass das ApoB/apoA-1-Verhältnis ein besserer Marker für die Identifizierung von Personen mit einem höheren Risiko für künftige Herz-Kreislauf-Erkrankungen ist als die ApoB-Methode allein, so die Forscher.
Quelle: Long-term risk of a major cardiovascular event by apoB, apoA-1, and the apoB/apoA-1 ratio—Experience from the Swedish AMORIS cohort: A cohort study. PLoS Medicine. doi.org/10.1371/journal.pmed.1003853.
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