Ein Forscherteam hat eine neue Behandlung für Prostatakrebs entwickelt. Die entsprechenden Forschungsergebnisse wurden im Journal for Immunotherapy of Cancer veröffentlicht.
- Das neue Antikörper-Medikament hilft, die Schwächung des Immunsystems durch Krebszellen rückgängig zu machen. Dies konnte von den Forschern in ersten Experimenten mit krebserkrankten Hunden gezeigt werden.
Bei einigen Krebsarten kennzeichnen bestimmte Krebszellen – die regulatorischen T-Zellen (Tregs) – einige Krebszellen als funktionale körpereigene Zellen. Dies führt dazu, dass das Immunsystem diese als körpereigen getarnten Krebszellen nicht angreift. Dadurch kann der Krebs weiter wachsen und sich ausbreiten.
Die neue Antikörper-Behandlung geht gezielt gegen die regulatorischen T-Zellen (Tregs) vor, damit sie nicht länger ihre Tarnfunktion ausüben können. Das Forscherteam der Universität Tokio untersuchte diese Technik an Hunden mit Prostatakrebs.
- Bei diesen Hunden handelte es sich um normale Haustiere, deren Prostata eine ähnliche Struktur wie die des Menschen aufweist.
Im ersten Schritt untersuchten die Forscher, inwieweit beim Prostatakrebs Tregs aktiv waren und wie genau sie arbeiten. Durch eine RNA-Sequenzierung und eine Proteinanalyse machten die Wissenschaftler eine entscheidende Entdeckung.
Tregs konzentrieren sich offenbar in größeren Mengen an einem Tumor, wenn sich am Tumor ein Protein namens CCL17 an einen Rezeptor namens CCR4 bindet.
Daher nutzen die Forscher im nächsten Schrittt ein Antikörper-Medikament, das den CCR4-Rezeptor blockiert. Dadurch zirkulierten weniger Tregs und die Hunde, die das Medikament erhielten, überlebten länger und hatten kaum Nebenwirkungen.
Die Forscher sind überzeugt, dass es vielversprechende Anzeichen dafür, dass diese vielversprechenden Ergebnisse auf den Menschen übertragbar sind. Untersuchungen von menschlichen Prostatakrebspatienten ergaben, dass diese ebenfalls hohe Werte an tumorinfiltrierenden Tregs aufweisen.
ddp
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Quelle: Youtube/Westdeutsches Prostatazentrum