Diabetes: Blutzucker messen und überwachen ohne zu stechen

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Torsten Lorenz, aktualisiert am 13. September 2023, Lesezeit: 4 Minuten

Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit) entsteht, wenn der Blutzuckerspiegel (Glukose) zu hoch ist.

Im Laufe der Zeit kann ein zu hoher Blutzuckerspiegel zu weiteren Gesundheitsproblemen wie beispielsweise Herzproblemen, Nervenschäden, Augenerkrankungen und Nierenerkrankungen führen.

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Blutzucker messen ohne zu stechen bei Diabetes

Zur Diagnose, Messung und Überwachung von Diabetes Typ 1 und Typ 2 (Zuckerkrankheit) könnte künftig Speichel statt Blut verwendet werden.

Unter Beteiligung von Wissenschaftlern der University of Strathclyde, Glasgow, hat ein internationales Forscherteam einen Speicheltest zur Messung des Blutzuckerspiegels als Alternative zu den derzeit weit verbreiteten Methoden der Blutzuckermessung entwickelt.

  • Die Genauigkeit des Speicheltests im Labor lag bei 95,2 Prozent.

Die Forschungsergebnisse sind vielversprechend für die Überwachung des Diabetes mellitus, von dem weltweit schätzungsweise 425 Millionen Menschen betroffen sind – etwa die Hälfte davon unerkannt.

Das regelmäßige Monitoring von Diabetes ist laut Dr. Matthew Baker von der University of Strathclyde und leitender Wissenschaftler des Projekts entscheidend für eine effizientere Blutzuckerkontrolle und die Vermeidung möglicher klinischer Folgeerkrankungen im Zusammenhang mit Diabetes.

Die rechtzeitige Früherkennung von Diabetes mellitus ist auch von größter Bedeutung, um die Zahl unerwünschter Nebenwirkungen und Folgeerkrankungen weltweit zu reduzieren.

  • Bluttests zur Früherkennung, Diagnose und Überwachung von Typ-1- und Typ-2-Diabetes sind weit verbreitet, aber invasiv und schmerzhaft.

Mehrmals täglich in die Finger zu stechen, kann bei Diabetikern zu Schwielen an den Fingern führen und die Blutentnahme erschweren.

Speicheltest als Alternative zur Blutzuckermessung

Speichel spiegelt viele physiologische Funktionen des Körpers wider, wie zum Beispiel die Ernährung und den Stoffwechsel, so dass seine Biomarker eine gute Alternative zum Blut für die zuverlässige Früherkennung und Überwachung von Typ-1- und Typ-2-Diabetes sein könnten, so die Forschenden.

Speichel ist einfach zu entnehmen (nicht invasiv), leicht zu lagern und erfordert weniger Aufwand bei klinischen Verfahren als Blut. Darüber hinaus enthält er Analyten, die in Echtzeit überwacht werden können, um den Zustand eines Diabetikers zu überprüfen.

Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sind zuversichtlich, dass das von ihnen entwickelte Testverfahren für die Früherkennung, Diagnose und Überwachung von Diabetes mellitus sowohl bei Typ-1- als auch bei Typ-2-Diabetes eingesetzt werden kann.

  • Die Forschungsergebnisse wurden in der Fachzeitschrift Plos One veröffentlicht.

An der Entwicklung der neuen Methode zur Messung des Blutzuckerspiegels im Speichel waren auch Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen der brasilianischen Universität Federal de Uberlandia in Minas Gerais, der brasilianischen Universität Vale do Paraíba in Sao Paolo und der kanadischen Universität Saskatchewan beteiligt.

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Quellen

  • University of Strathclyde
  • Plos One, Douglas C. Caixeta, Emília M. G. Aguiar, Léia Cardoso-Sousa, et all., Salivary molecular spectroscopy: A sustainable, rapid and non-invasive monitoring tool for diabetes mellitus during insulin treatment; https://doi.org/10.1371/journal.pone.0223461

vgt

Werden Typ-2-Diabetes-Patientinnen und Patienten falsch behandelt?


Quelle: YouTube/ZS Verlag


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